Die Kündigungen bei Magna Powertrain in Lannach, wie berichtet geht es um 200 Beschäftigte, sorgen in der Steiermark abermals für Betroffenheit. Das Frühwarnsystem des AMS wurde aktiviert, nun seien ab 17. Oktober Kündigungen möglich, erklärt Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer des steirischen Arbeitsmarktservice. Wie berichtet, hat sich der Schritt am Standort Lannach seit längerer Zeit angekündigt, auch Snobe berichtet von „monatelangen Gesprächen“ zwischen AMS und Unternehmen.

Bereits nach der Ende April erfolgten Ankündigung von Magna Steyr in Graz, abermals rund 500 Beschäftigte abbauen zu müssen (nach 450 zu Jahresbeginn), wurde in der Steiermark an einer Stiftungslösung für die Branche gearbeitet. Diese Lösung stehe nun, so Snobe. Es handle sich aber nicht um eine Branchenstiftung, „wir haben mit dem Land und den Sozialpartnern vereinbart, dass die seit Corona-Zeiten bestehende Regionalstiftung geöffnet wird“. Diese war ursprünglich nur für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) vorgesehen, „nun öffnen wir sie“, sagt Snobe. Auch Großunternehmen können bis zu 250 Beschäftigte in die Stiftung zur Weiterbildung bzw. Erlangung von Zusatzqualifikationen überführen. Die Stiftung sei für 500 Personen ausgelegt und ausfinanziert, was vorerst ausreichend sei, so Snobe. Sollte der Bedarf zunehmen, werde es zu weiteren Verhandlungen der Geldgeber kommen.

Hohes Qualifikationsniveau bei Betroffenen aus Lannach

Von den nun Betroffenen bei Magna Powertrain sei mit maximal 50 Stiftungsteilnehmern zu rechnen, so Snobes Schätzung. Hier komme es noch zu Gesprächen. Von den 90 Arbeitern und 110 Angestellten, die von Kündigungen in Lannach betroffen seien, sind 90 Prozent mit Lehrabschlussprüfung oder auch Universitätsabschluss gut qualifiziert, so Snobe. Auch aus dem Büro von Sozial- und Arbeitslandesrätin Doris Kampus (SPÖ) heißt es, dass man im engen Austausch mit dem Unternehmen stehe, die Stiftung, die bei der Steirischen Arbeitsförderungsgesellschaft (StAF) angesiedelt ist, sei startklar. Bereits in knapp einem Monat könnten die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer beginnen.

Magna Powertrain
Magna Powertrain © Magna Powertrain

Magna in Graz: Seit Herbst 2023 um 1000 Beschäftigte weniger

Bei Magna Steyr in Graz zeige sich derzeit folgendes Bild: Waren dort im Herbst des Vorjahres noch rund 8000 Mitarbeiter beschäftigt, sind es jetzt 7000. Von den 1000 Beschäftigten, die ihren Job verloren haben, „sind aber aktuell aber nur rund 200 beim steirischen AMS als arbeitslos vorgemerkt“. Das zeige, dass der Arbeitsmarkt trotz aller Widrigkeiten nach wie vor aufnahmefähig sei. Die einen haben sich umorientiert und seien in anderen Berufen tätig. Nicht unbeträchtlich sei aber auch die Zahl von Berufspendlern aus Slowenien gewesen, die abgebaut wurden – was sich daher nicht in der steirischen Arbeitslosigkeit widerspiegle.

Personalabbau „noch nicht vorbei“

Mit einer Entspannung im Auto-Zuliefer-Bereich sei vorerst nicht zu rechnen, „wir führen hier viele Gespräche mit Unternehmen“, so Snobe. Dennoch würden viele Betriebe „ihre Mitarbeiter konsequent und lange halten“. Doch, das sei auch aus der Branche selbst zu vernehmen, „die Lage bleibt schwierig, ich rechne schon damit, dass hier bis ins nächste Jahr hinein, noch einiges auf uns zukommt“, der Personalabbau in diesem steirischen Wirtschaftszweig sei „noch nicht vorbei“.

Steirischer AMS-Chef Karl-Heinz Snobe
Steirischer AMS-Chef Karl-Heinz Snobe © AMS