Vor wenigen Tagen gab der städtische Energieversorger Wien Energie das Versprechen ab, im kommenden Jahr ausschließlich nicht-russisches Gas für seine Kunden zu beschaffen. Wie die Kelag nun bekannt gibt, hat diese einen solchen Ausstieg bereits vollzogen. „Ja, es geht auch ohne russisches Gas“, sagt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler.

Seit 1. Juli beliefere man die Kunden ausschließlich mit Erdgas aus Norwegen und aus inländischer Förderung über die OMV. Für Ersteres habe man sich eigens Transportkapazitäten via Deutschland gesichert. Der Transport selbst werde über den Kelag-Aktionär, den RWE-Konzern, organisiert. Zertifiziert wurde die Diversifizierung der Gasbeschaffung von der E-Control.

Konditionen bleiben gleich

„Wir sind das erste österreichische Energieunternehmen, das seine Kundinnen und Kunden nur noch mit nicht-russischem Gas beliefert“, ergänzt Vorstand Danny Güthlein. Damit seien auch die Risiken hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit Blick auf den auslaufenden Transitvertrag für russisches Gas durch die Ukraine beseitigt.

Die Kelag-Vorstände Danny Güthlein und Reinhard Draxler 
Die Kelag-Vorstände Danny Güthlein und Reinhard Draxler  © Kelag

Die Kelag habe zudem eine Reihe von Verträgen für den Erdgasbezug aus nicht-russischen Quellen abgeschlossen und die Speicherkapazitäten aufgestockt. Der jährliche Gasbedarf wird mit 1,5 Terawattstunden beziffert. Laut dem Energiekonzern sei der Ausstieg nicht mit Mehrkosten für die Kunden verbunden, die Konditionen würden unverändert bleiben. In Kärnten gibt es der Statistik Austria zufolge noch rund 8200 Gasheizungen.