Nach der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und Raiffeisen Research steigt nun auch für die Bank Austria die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der Wirtschaftsrezession in Österreich. Raiffeisen hatte zuletzt für 2024 einen Rückgang der heimischen Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent, die OeNB um 0,7 Prozent prognostiziert. Die Bank Austria bezifferte einen konkreten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vorerst nicht.
Ende Juni hatten Wifo und IHS in ihrer vierteljährlichen Konjunkturprognose für 2024 noch mit einer Stagnation (0,0 Prozent Wachstum) der heimischen Wirtschaft bzw. mit einem minimalen Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Anfang Oktober aktualisieren Wifo und IHS ihre Prognose. Mit dem nunmehr achten Quartal in Folge mit einer Stagnation oder einer Schrumpfung sei dies „die längste rezessive Phase seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“, sagte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr zuletzt bei einer Podiumsdiskussion.
Die Stimmungstiefs in der Industrie und am Bau übertrugen sich über den Sommer stärker auf die Dienstleistungssparten, schreiben die Bank-Austria-Ökonomen in einem aktuellen Konjunkturbericht. Der UniCredit-Bank-Austria-Konjunkturindikator verbesserte sich im August geringfügig auf minus 2,5 Punkte.
Nur leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung
„Nach dem Rückgang des BIP im zweiten Quartal befindet sich die österreichische Wirtschaft derzeit weiterhin nicht auf Wachstumskurs“, kommentierte Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer laut einer Aussendung die aktuelle Konjunkturentwicklung. Die fehlenden Anzeichen würden „eine klare Verbesserungstendenz“ in den kommenden Monaten verschlechtern. „Die Wahrscheinlichkeit ist gestiegen, dass 2024 das zweite Mal in Folge die reale Wirtschaftsleistung unter dem Vorjahr zu liegen kommen könnte“, sagte Bruckbauer. Die leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung nähre Hoffnung auf einen langsamen Stimmungsumschwung 2025.