Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektro-Lastwagen kostet einer Analyse der Beratungsgesellschaft PwC zufolge fast 35 Milliarden Euro. Bis 2035 liege der öffentliche Investitionsbedarf in Europa bei 6,1 Milliarden Euro, um 720 Ladeparks zu errichten und damit eine flächendeckende Infrastruktur zu gewährleisten, schrieb PwC am Montag.
Dazu kämen weitere 28,6 Milliarden Euro, mit denen die Logistikbranche etwa 28.500 Ladepunkte in Depots aufbaue. Beim Thema Laden liege der Fokus bisher stark auf öffentlichen Schnellladeparks, die für die breite Abdeckung der Fläche notwendig seien, deren Auslastung aber stark schwanke, sagte PwC-Experte Philipp Rose. „Die Logistikbranche sollte daher in Zukunft zusätzlich selbst die Initiative ergreifen und verstärkt in Depot-Ladepunkte investieren.“ Die Auslastung dort sei besser planbar, was helfe, die Kosten im Griff zu behalten.
Größere Reichweiten, kürzere Ladezeiten
Die Ladeinfrastruktur sei deswegen entscheidend, weil die Energiekosten in der Logistik einen großen Teil der Gesamtbetriebskosten ausmachten. Die Berater gehen davon aus, dass bis 2030 jeder fünfte Lastwagen weltweit batterieelektrisch angetrieben wird. Zehn Jahre später seien voraussichtlich 90 Prozent des Transports elektrifiziert. Angeschoben werde der Hochlauf von technologischen Fortschritten, sinkenden Gesamtkosten und strikterer Regulatorik. Vor allem in Europa kämen auf die Transportbranche verschärfte CO2-Grenzwerte zu. Zusätzlich kämen Fahrzeuge mit größeren Reichweiten und kürzeren Ladezeiten auf den Markt.