„Österreichische Wirtschaft verharrt in Rezession“ – mit dieser Botschaft veröffentlichte die Nationalbank (OeNB) ihren aktuellen Konjunkturausblick. Die Prognosen wurden dramatisch nach unten revidiert. In ihrer September-Interimsprognose für Österreich wird für heuer ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent erwartet, bisher war man von plus 0,3 Prozent ausgegangen. „Damit verzeichnet die österreichische Wirtschaft zwei Rezessionsjahre in Folge“, so die OeNB in einer Aussendung. Auch für 2025 revidiert die Nationalbank das erwartete Wirtschaftswachstum auf plus 1,0 Prozent deutlich nach unten.
„Die Wirtschaftsleistung schrumpfte seit ihrem Höhepunkt im zweiten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2024 um insgesamt 2,1 Prozent. Für diese Entwicklung gibt es zwei wesentliche Ursachen: die Industrierezession und eine ausgeprägte Konsumzurückhaltung“, heißt es in der Analyse. Die Industrie leide vor allem unter der Schwäche der internationalen Konjunktur.
Inflationsdifferenz zum Euroraum „beinahe verschwunden“
In Deutschland sei die Konjunkturschwäche besonders ausgeprägt, wovon die österreichische Industrie aufgrund der engen Verflechtungen mit dem Nachbarland stark betroffen sei. „Neben der schwachen Auslandsnachfrage entwickelt sich die inländische Nachfrage für viele Sektoren ungünstig“, so die Ökonomen der OeNB.
Zumindest die Inflationsrate, die im Jänner 2023 mit 11,6 Prozent ihren Spitzenwert erreicht hatte, ist seither klar rückläufig. „Seither bildete sich die Teuerung stetig zurück und erreichte im August 2024 laut Schnellschätzung von Statistik Austria 2,5 Prozent. Damit befindet sich die HVPI-Inflation aktuell auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2021.“ Die Inflationsdifferenz zum Euroraum sei „beinahe verschwunden“, so die OeNB.