Die Hotelgruppe Jufa, die Hotels an über 60 Standorten betreibt, befindet sich in einem umfassenden Umstrukturierungs- und Restrukturierungsprozess. Im Zuge dessen werden in der Steiermark und Kärnten fünf Betriebe geschlossen. Derzeit sei eine „Neuaufstellung der Unternehmensgruppe“ im Gang, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens, die der Kleinen Zeitung vorliegt. Laut Jufa-Geschäftsführer Gerhard Wendl sehe man sich „gezwungen, Betriebsschließungen vorzunehmen“. Dabei wolle man „die soziale und wirtschaftliche Verantwortung“ gegenüber derzeit 1400 Beschäftigten wahrnehmen.

In Kärnten ist das bekannte Hotel in Bleiburg/Pliberk von der Schließung zu Jahresende betroffen, auf der Hochrindl wurde das Hotel bereits wegen Personalmangels vorzeitig geschlossen, man wolle es aber eventuell im Winter wieder öffnen. Definitiv nicht mehr aufsperren werde das bereits im Vorjahr geschlossene Jufa-Hotel in Knappenberg, so Jufa-Sprecherin Ulrike Grochot zur Kleinen Zeitung. Überlegungen in diese Richtung wurden wieder verworfen.

Drei Schließungen in der Steiermark

Auch in der Steiermark kommt es zur Schließung von Hotels: Die Jufa-Häuser Schloss Röthelstein, Pöllau und Seckau werden laut Grochot geschlossen, da auch diese nicht mehr wirtschaftlich geführt werden könnten. Insgesamt sind laut Grochot rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen, allein in Bleiburg – das Jufa-Hotel eröffnete 2009 – sind es 15.

Die Jufa-Hotelgruppe nehme „überfällige Reformen“ in Angriff, heißt es in der Mitteilung. „Fehler und eine Kostenstruktur, die zu groß ist“, würden nun korrigiert. Man könne nicht-wirtschaftliche Standorte nicht weiter mittragen. Die Schließungen seien „wichtig und notwendig für das Überleben der Jufa -Hotelgruppe in dieser angespannten Situation langfristig“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Die betroffenen Mitarbeiter seien informiert worden, sie könnten auf Wunsch ihre Tätigkeit an einem anderen Jufa-Standort fortführen. Für die betroffenen regionalen Partner stehe man für „Gespräche zur Nachnutzung“ der Standorte zur Verfügung.

Landtagsanfrage

„Die Schließung der drei JUFA-Standorte in Kärnten muss auch politisch aufgearbeitet werden“, fordert Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in Bezug auf die aktuelle Entwicklung rund um die Hotelgruppe: „Alle drei von der Schließung betroffenen Standorte in unserem Bundesland wurden in der Vergangenheit mit nahezu astronomischen Fördersummen bedacht. Über 16 Millionen Euro sind an öffentlichen Mitteln geflossen und alles, was jetzt bleibt, ist verbrannte Erde.“ Köfer kündigt zur transparenten Aufklärung der Causa eine Landtagsanfrage an und will zudem erwirken, dass alle damaligen Fördervereinbarungen öffentlich gemacht werden: „Welche Betriebspflichten hat es gegeben? Welche Garantien wurden vorgelegt? Welche Klauseln wurden vereinbart? All das sind Fragen, die jetzt gestellt werden müssen.“