Viele Menschen suchen im Urlaub in erster Linie Entspannung. Denn wie eine Befragung des Meinungsforschungsinstitutes YouGov ergab, empfinden 41 Prozent im Alltag ihren Schlaf als nicht erholsam, 37 Prozent können nicht oder nicht gut entspannen und 50 Prozent empfinden Freizeitstress. Laut der Buchungsplattform booking.com empfinden 71 Prozent der Befragten Reisen als wichtigen Beitrag zum emotionalen und mentalen Wohlbefinden. An diesem Punkt setzt die neue Herbstkampagne der Kärnten Werbung an. Unter dem Titel „Auszeit auf Kärntnerisch“ wurden mit sechs Tourismus-Regionen Angebote geschnürt. Im Mittelpunkt stehen Naturerlebnisse und das Erwerben von neuen Fähigkeiten, die das Wohlbefinden fördern. „Das sind eine Reihe verschiedener Angebote, weil Erholung sehr individuell ist“, sagt Kärnten Werbung-Chef Klaus Ehrenbrandtner.

Geschmackserlebnisse und Sternenhimmel

Unter den achtsamen Naturerlebnissen mit denen für den Herbsturlaub im südlichsten Bundesland geworben wird, sind unter anderem Europas erster heilklimatischer Wanderweg im Lesachtal, 100 Open-Air Natur und Geschmackserlebnisse an besonderen Wasserplätzen, der beeindruckende Sternenhimmel über der Emberger Alm und Waldbaden mit „Urlaub am Bauernhof“ oder Waldtherapeutin Barbara Wiegele.

Stefan Brandlehner, Klaus Ehrenbrandtner, Berhard Friedrich
Stefan Brandlehner, Klaus Ehrenbrandtner, Berhard Friedrich © Kärnten Werbung

Im Sinne der Saisonverlängerung wird aber auch das ganzjährige Seenerlebnis beworben. „Kaltbaden stärkt das Immunsystem und fördert die Stressresistenz“, erklärt Ehrenbrandter. Sei also ideal für gestresste Entspannungssuchende und eine Fähigkeit, die man beim Urlaub erlernen und dann in den Alltag mitnehmen könne. Allerdings brauche es dafür auch die entsprechende Infrastruktur mit Infotafeln mit Kaltbade-Tipps und Warnhinweisen, WC-Anlagen sowie Umkleidekabinen. In einem ersten Schritt wurden vier neue Herbstbadeplätze am Faaker See (Panorama Beach), Ossiacher See (Bike Beach), Millstätter See (Döbriach) und in Großkirchheim an der Möll geschaffen.

Das neue Yoga

„Eis- und Kaltbad ist das neue Yoga“, ist Stefan Brandlehner, Geschäftsführer Tourismusregion Millstätter See-Bad Kleinkirchheim-Nockberge, überzeugt. In seiner Region beteiligen sich bereits acht Betriebe aktiv an den Kaltbadeangeboten und den Kaltbadewochen, die von Oktober bis November stattfinden. Ab Dezember wird es vom Eisbaden abgelöst.

Damit das Eintauchen ins kalte Kärntner Nass nicht zu einem Ein-Mal-und-nie-wieder-Erlebnis wird, wurde auch für entsprechende Workshops und fachgerechte Anleitung von Trainern wie Bernhard Friedrich gesorgt. „Kälte ist ein wichtiger Impuls für den Körper, der vielen aufgrund unseres bequemen Lebens fehlt“, streicht Friedrich hervor. Kältebaden sei vergleichbar mit Sport, der ebenfalls dafür sorge, dass man gesund bleibt. Allerdings sei gerade für Anfänger eine Anleitung in kleinen Gruppen wichtig, um sich unter anderem vor gesundheitlichen Folgen zu schützen. Von Kaltbaden spricht man ab 16 Grad. Dieses sei für nahezu alle Menschen aller Altersgruppen geeignet, von Eisbaden im einstelligen Wassertemperaturbereich. Dieses ist nur für gesunde, fitte Personen geeignet.

Im August aufgelholt

Aktuell liegen die Nächtigungszahlen für die Sommersaison noch nicht vor. „Wir werden die Ergebnisse erst im November haben, aber ich bin zuversichtlich, dass wir aufgrund des guten Wetters im August vieles wettmachen konnten , was wir in der Vorsaison und aufgrund der EM verloren haben“, sagt Ehrenbrandtner. Zuversichtlich zeigt sich der Kärnten-Werbung-Chef auch, dass die Nebensaisonverlängerungsmaßnahmen Früchte tragen werden. Schon jetzt würden deutlich mehr Beherbergungsbetriebe und Almhütten länger offen halten und eine Saison bis November sei realistisch.