Am Dienstagabend wurden die 47. Berufsweltmeisterschaften World Skills im Zuge einer glanzvollen Show eröffnet, am Mittwoch starteten mehr als 1500 Teilnehmer aus fünf Kontinenten und 87 Ländern in ihre Wettbewerbe und kämpfen nun vier Tage lang um Edelmetall. Mittendrin sind 47 österreichische Jungfachkräfte, darunter zwölf aus der Steiermark, fünf aus Kärnten. Die Hoffnung, dass das Team Austria Medaillen abstaubt, ist natürlich groß. Österreich ist ja seit Anbeginn der WorldSkills-Geschichte höchst erfolgreich.

Die österreichischen Teilnehmer sind schon in Lyon

Die meisten Medaillen, 19 an der Zahl, (5 x Gold, 8 x Silber, 6 x Bronze) durfte das Team Austria 1983 bei der Heim-WM in Linz entgegennehmen. Am häufigsten Gold holte Österreich 2019 bei der Veranstaltung in Kazan, Russland (6 x Gold, 5 x Silber, 1 x Bronze). Bei der letzten WM 2022 – sie fand quer über den Globus verteilt statt – holte das Nationalteam der Berufe ebenfalls zwölf Medaillen (6 x Gold, 2 x Silber und 4 x Bronze). Insgesamt konnten die österreichischen „Young Professionals“ bei Berufsweltmeisterschaften bis dato 230 Medaillen erobern (87 x Gold, 68 x Silber, 75 x Bronze).

Das sind die steirischen WM-Starter

Die Erfolgsberufe

Die meisten Medaillen „erstrichen“ sich die Maler: In 19 Teilnahmen holte Österreich 14 Medaillen – 13 in Gold, eine in Silber. Hinzu kommen drei Medallions for Excellence, die für besonders gute Leistungen nach den Medaillenrängen vergeben werden.

Die niederösterreichische WM-Starterin Lena Prinz lässt sich davon nicht ablenken. „Um Weltmeisterin zu werden, muss alles zusammenpassen: Ein gewisses Maß an Glück gehört dazu, aber vor allem ist es entscheidend, dass ich über die vier Tage hinweg fokussiert bleibe und mich nicht von der oft lauten und hektischen Umgebung ablenken lasse. Mein Ziel ist es, an jedem der vier Tage mein Bestes zu geben und meine Fähigkeiten optimal unter Beweis zu stellen.“ Prinz nahm im Vorfeld bereits an einem freundschaftlichen Wettbewerb in Abu Dhabi teil.

Malerin Lena Prinz tritt in Lyon an, ihr Coach ist Weltmeister Christoph Pessl
Malerin Lena Prinz tritt in Lyon an, ihr Coach ist Weltmeister Christoph Pessl © Skills Austria / Florian Wieser

Sehen lassen sich auch die Erfolge im „Skill“ Restaurant-Service: Bei ebenfalls 19 Antritten wurden den Fachkräften für ihre Leistungen 13 Medaillen (8 x Gold, 2 x Silber, 3 x Bronze) sowie vier Medallions for Excellence serviert. Auch die Steinmetze können auf eine beeindruckende Bilanz verweisen: In 25 Teilnahmen eroberten sie 13 Mal Edelmetall (4 x Gold, 4 x Silber und 5 x Bronze) sowie sieben Medallions for Excellence. Direkt dahinter beeindrucken die Möbeltischler: Bei 27 Wettbewerben errang das Nationalteam der Berufe bislang 13 Medaillen sowie neun Medallions for Excellence.

Starke Konkurrenz

Im internationalen Wettbewerb gelten China, Frankreich, Indien, Japan und Korea als starke Nationen. Ein gutes Omen könnte aber der Blick ins Archiv sein. Denn Österreich rangierte 1997 in St. Gallen, 1999 in Montreal und bereits 1995 in Lyon an der Spitze des weltweiten Medaillenspiegels.

Konkurrenz hin oder her, das Ziel der steirischen WM-Starterinnen und -Starter ist jedenfalls klar: „Eine Medaille wäre schon lässig“, sagt etwa Fliesenleger Florian Gruber aus Gröbming. Auch Grafikdesignerin Johanna Haimel aus Graz will Vollgas geben: „Die Gegner sind schon gut und werden ordentlich auf den Putz hauen, ich aber auch“, lautet ihre Kampfansage. Bautischler Thomas Leitner aus Zeltweg gibt sich ebenso selbstsicher: „Die anderen sind stark, aber das ist für mich kein Problem.“

Auch Skills Austria-Geschäftsführer Jürgen Kraft ist zuversichtlich und sagt: „Ich habe großes Vertrauen in unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer und bin überzeugt, dass sie hervorragende Leistungen erbringen werden. Unser Praxisbezug, der eine der Stärken der österreichischen Fachkräfte ist, wird bei diesen Wettbewerben entscheidend sein. Eine Platzierung unter den Top 10 wäre schon ein herausragendes Ergebnis. Natürlich darf man von noch größeren Erfolgen träumen und hoffen – alles ist möglich.“