Der deutsche Autokonzern Volkswagen kommt nach Ansicht des früheren Porsche-Chefs und VW-Aufsichtsratsmitglieds Wendelin Wiedeking nicht um harte Einschnitte herum. Das Unternehmen „täte gut daran, sich in Deutschland einer Rosskur zu unterwerfen“, sagte er der „Bild“-Zeitung vom Dienstag.
VW-Chef Oliver Blume habe keine andere Wahl als eine harte Sanierung - zu seiner Zeit etwa seien „immer schon zu viele Leute an Bord“ gewesen. Die Effizienz in den heimischen Werken sei im Vergleich zu vielen anderen, auch VW-eigenen Standorten immer schlechter gewesen.
„Anders arbeiten, effizienter werden“
Die Führung der Kernmarke VW des Konzerns hatte Anfang vergangener Woche einen härteren Sparkurs angekündigt und dabei auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Als Grund nannte VW-Chef Blume die schwierige Lage auf dem europäischen Automarkt und eine verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte.
Aus seiner Sicht brauche VW neue Strukturen, müsse „anders arbeiten, effizienter werden“, sagte Wiedeking, der von 1991 bis 2009 an der Spitze von Porsche stand, der Zeitung weiter. Alle Standorte müssten sich international dem Wettbewerb stellen: „Das gilt auch für den Standort Wolfsburg, genauso wie für alle anderen Standorte.“ Die Veränderung sei notwendig. „Jetzt muss man sehen, dass man sie auch in überschaubarer Zeit erledigen kann.“ Erstmals stehe ein Manager an der Spitze von VW, „der offen anspricht, was getan werden muss“.