Die Produktion in der deutschen Industrie ist wegen einer schwachen Entwicklung bei den Autoherstellern wieder gesunken. Im Juli ging die Gesamtherstellung im Monatsvergleich um 2,4 Prozent zurück, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag in Wiesbaden mit. Analysten hatten im Durchschnitt einen Rückgang erwartet, aber nur um 0,5 Prozent. Auch auf Jahressicht meldete das Bundesamt für Juli einen Rückgang, um 5,3 Prozent.
Allerdings war die Fertigung im Vormonat Juni stärker gestiegen als bisher bekannt. Das deutsche Bundesamt revidierte den Anstieg im Monatsvergleich auf 1,7 Prozent nach oben, von zuvor 1,4 Prozent.
„Das dritte Quartal beginnt schwach und zusammen mit den Frühindikatoren liegt der Eindruck nahe, dass sich die Schwächephase der deutschen Konjunktur fortsetzt“, kommentierte LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch. Deutschland ist für Österreich der mit Abstand wichtigste Wirtschaftspartner.
Rückgang in der Automobilindustrie
Der Produktionsdämpfer im Juli ist nach Angaben des Bundesamts insbesondere auf eine schwache Entwicklung in der Automobilindustrie zurückzuführen. Der Rückgang in der Automobilindustrie um 8,1 Prozent zum Vormonat beeinflusse das Gesamtergebnis stark negativ, heißt es in der Mitteilung von Destatis. Im Juni war die Fertigung in der Autoindustrie noch kräftig gestiegen.
Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer für den wichtigen Bereich der deutschen Wirtschaft: Die schwachen Produktionsdaten folgen auf ermutigende Auftragszahlen aus der Industrie. Der Auftragseingang in den deutschen Industriebetrieben war im Juli den zweiten Monat in Folge gestiegen. Allerdings waren Großaufträge für den Zuwachs verantwortlich.
Neuauflage der E-Auto-Kaufprämie gefordert
In Deutschland werden auch vor dem Hintergrund der drohenden VW-Werksschließungen Rude nach eine Neuauflage für die staatliche E-Auto-Kaufprämie laut. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat vor dem Hintergrund des schleppenden Verkaufs von Elektroautos die Wiederauflage der staatlichen Kaufprämie in Deutschland gefordert. Das wäre aus seiner Sicht „sehr hilfreich“, denn es müsse vor allem „an die privaten Verbraucherinnen und Verbraucher mit kleinerem Geldbeutel“ gedacht werden, sagte Weil am Freitag.