Es ist eine Woche her, da legte der US-amerikanische Chiphersteller Nvidia abermals gigantische Geschäftszahlen vor. Das fünfte Quartal in Folge wurde ein Wachstum im dreistelligen Prozent-Bereich verzeichnet. Der Quartalsumsatz stieg von 13,5 Milliarden Dollar im Vorjahr auf gut 30 Milliarden Dollar – ein Zuwachs von 122 Prozent. Und das, nachdem Nvidia schon in den Quartalen davor „lieferte“ und die ohnehin schon enorm hohen Erwartungen der Analysten jeweils noch übertraf. So stieg man neben Apple und Microsoft an die Spitze der wertvollsten Börsenkonzerne der Welt auf.
An der Börse muss der Profiteur der aktuell besonders starken Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) jetzt aber einen kräftigen Dämpfer einstecken. Am Dienstag sackten die Papiere um 9,5 Prozent ab. Das führte zum höchsten Marktwert-Verlust, den ein US-Unternehmen je an einem Tag hinnehmen musste. Nvidias Marktkapitalisierung sank um 279 Milliarden US-Dollar, alleine das Vermögen von Nvidia-Boss Jensen Huang sank so laut Bloomberg um knapp zehn Milliarden US-Dollar.
Kartellwächter und KI-Zweifel
Was den Ausverkauf an den Finanzmärkten auslöste, ist noch nicht geklärt. Jedenfalls dürften Vorladungen der US-Justiz im Zuge einer Kartelluntersuchung eine Rolle spielen. Die Kartellwächter sollen unter anderem besorgt sein, dass Nvidia es Kunden erschweren könnte, zur Konkurrenz zu wechseln. Auch die schwächeren, monatlichen Umsatzzahlen des US-Verbandes der Halbleiterindustrie hätten den Abschwung beschleunigt.
In Summe ist zu beobachten, dass Investorinnen und Investoren vorsichtiger werden, wenn es um Technologien geht, die eng mit KI verbunden sind. Bis dato trugen Nvidia & Co in diesem Jahr federführend zum großen Börsenplus bei. Alleine die Aktie des Chipprofis stieg seit Jahresbeginn um 120 Prozent.