Um zehn Prozent ist die Arbeitslosigkeit im August österreichweit gestiegen. In Kärnten sind es inklusive Schulungsteilnehmer „nur“ 5,7 Prozent, das ist, analog zu den Vormonaten, die geringste Zunahme im Bundesländervergleich. Konkret waren Ende August 17.714 Menschen in Kärnten arbeitslos gemeldet oder in Schulungen.

Die Arbeitslosenquote stieg in Kärnten Ende August um 0,2 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent und ist damit ebenso hoch wie in Niederösterreich oder im Burgenland, in Wien kletterte diese um 0,6 Prozentpunkte auf 11,3 Prozent. Österreichweit beträgt sie 6,7 Prozent, ein Plus von ebenfalls 0,6 Prozentpunkten. Die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen stieg in Kärnten spürbar um 17,7 Prozent (bei Unter-19-Jährigen nahm sie etwas ab), die der Älteren über 50 Jahre leicht um 1,6 Prozent. Einen Rückgang gab es hingegen bei den Langzeitarbeitslosen, um 2,5 Prozent.

Peter Wedenig
Peter Wedenig © Caroline Knauder/ams

Kärntens AMS-Chef Peter Wedenig spricht von einem „sehr moderaten Anstieg angesichts der schwächeren Konjunktur“. Die Momentaufnahme im August entspreche der Gesamtentwicklung seit Jänner: In Kärnten stieg die Arbeitslosigkeit in den acht Monaten im Schnitt um 723 Personen bzw. 4,2 Prozent, österreichweit beträgt der Anstieg 10,1 Prozent.

231.000 in Beschäftigung

Die Zahl der unselbständig Beschäftigten blieb mit 231.000 stabil auf einem Höchstwert. Deutlich rückläufig ist die Zahl offener Stellen, gegenüber dem August des Vorjahres sind es um 1370 weniger, aber immer noch sind 5784 Stellen unbesetzt. Eine Zunahme offener Stellen gibt es nur in den Branchen Holz und Gesundheit. Gestiegen ist die Arbeitslosigkeit im Handel, im Tourismus sowie bei Büro- und technischen Berufen, aber auch in Metall- und Elektroberufen.

Wobei in diesem industrielastigen Bereich trotz Flaute die Zahl der offenen Stellen weiterhin höher ist als die der Arbeitssuchenden. Die von der Industrie immer wieder angeführten Schwierigkeiten auf den Märkten zeige sich am Kärntner Arbeitsmarkt nur in geringem Ausmaß, so AMS-Chef Wedenig, die rezessive Phase mache sich noch wenig bemerkbar, anders als in anderen Industriebundesländern. „Kärnten ist keine Insel der Seligen, aber viele Betriebe setzen auf die Strategie, ihr Personal weiter zu halten.“

Eine Trendwende zeichnet sich auch bei den Lehrlingen ab, da sank die Zahl der offenen Lehrstellen um 135 auf 656, die der Lehrstellensuchenden stieg um 75 auf 567.

In zwei Bezirken hat die Arbeitslosigkeit im August abgenommen – in den Bezirken Spittal und Völkermarkt. Das Schönwetter, das Kärnten weit in den September hinein erhalten bleiben soll, werde sich spürbar positiv auf den Arbeitsmarkt im Tourismus auswirken, glaubt Wedenig.

Österreichweit belastet die Flaute in der Industrie weiterhin den Arbeitsmarkt: Ende August hatten rund 352.200 Personen keinen Job, davon waren 287.458 als arbeitslos gemeldet und 64.798 in Schulungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice (AMS).