Mark Zuckerberg, Gründer und Chef der Facebook-Mutter Meta, fühlte sich in Zeiten der Corona-Pandemie unter massiven Druck gesetzt. Und zwar von der US-Regierung um Präsident Joe Biden. Das geht zumindest aus einem nun öffentlich gewordenen Schreiben des Meta-Chefs an den Republikaner Jim Jordan hervor, der in der Nacht zum Dienstag auch von X-Eigentümer Elon Musk – einem Unterstützer Donald Trumps – weiterverbreitet wurde.
„2021“, erinnert sich Zuckerberg im Schreiben, hätten „hohe Beamte unsere Teams monatelang wiederholt unter Druck gesetzt, bestimmte COVID-19-Inhalte zu zensieren“. Dazu hätten auch „Humor und Satire“ gezählt, schildert Zuckerberg. Die Entscheidung, ob und wenn ja welche Inhalte offline genommen wurden, habe zwar letztlich bei Meta gelegen. Einige der Entscheidungen hätte der Konzern jedoch unter dem Druck von außen getroffen.
Nicht alle seien rückblickend gut gewesen, meint Zuckerberg nun: „Ich denke auch, dass wir einige Entscheidungen getroffen haben, die wir im Nachhinein und mit neuen Informationen heute nicht mehr treffen würden“.
Auch spielt Zuckerberg auf eine Geschichte aus dem Jahr 2020 an. Damals, vor den US-Wahlen, gab es eine Warnung des US-Geheimdienstes FBI vor einer russischen Desinformationskampagne über die Familie von Joe Biden. Als es eine entsprechende Geschichte in der New York Post gab, hätte Facebook „Faktenchecker“ beauftragt, die Geschichte auf ihre Plausibilität zu überprüfen. Währenddessen sei die Möglichkeit zur Verbreitung der Geschichte eingeschränkt worden.
„Retrospektiv“, sagt Zuckerberg nun, „hätten wir die Geschichte nicht zurückstufen sollen“. Man hätte in Folge die eigene Politik diesbezüglich geändert. Heute gäbe es keine Reichweiten-Begrenzung bei Geschichten, die von den eigenen Fakt-Checkern noch untersucht werden. Im Podcast von Joe Rogan hatte sich Zuckerberg schon 2022 dazu geäußert.