Die KEB-Kärntner Edelstahlbeizerei Ges.m.b.H. mit Sitz in Arnoldstein ist zahlungsunfähig. Am Donnerstag wurde ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Betroffen sind insgesamt 28 Dienstnehmer sowie vier Gläubiger. Laut Antrag soll das Unternehmen fortgeführt werden. Beabsichtigt ist ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung mit einer Quote von 20 Prozent. Es kam bereits zu Kündigungen und einer teilweisen Schließung.
Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 1 Millionen Euro, knapp zwei Drittel gegenüber der Muttergesellschaft. Es handelt sich um nachrangige Forderungen der Intec Stahl- und Anlagenbau GesmbH & Co KG, der hundertprozentigen Gesellschafterin, ebenfalls aus Arnoldstein.
Stornierter Großauftrag in Deutschland
Die insolvente Tochterfirma führt Fertigungs- und Montagearbeiten im Bereich Anlagen- und Stahlbau durch und ist vorrangig tätig für Kunden, welche ihrerseits Stahlbauten und Anlagebauten im In- und Ausland anbieten. Insolvenzursachen sind laut Antrag die schwierigen Wirtschaftslage im Bereich der Industrieunternehmen und ein hoher Preisdruck. Es sei zu massiven Umsatzrückgängen gekommen, Aufträge wären kaum noch kostendeckend gewesen.
Zudem wurde in der ersten Jahreshälfte 2024 seitens Großkunden aus Deutschland zugesagte größere Aufträge im Blechanlagebau wieder storniert. Mit einer (neuerlichen) Vergabe dieser Aufträge sei frühestens 2025 zu rechnen. Von der Intec wurden infolge für den übernommenen Betrieb des Anlagen- und Stahlbaus die Materialkosten beglichen. Zuletzt wurden von Gesellschafterseite noch die Löhne und Gehälter für den Monat Juni vorgestreckt.
Bereits Kündigungen
Per Ende Juni wurden schließlich 17 Dienstnehmer zur Kündigung angemeldet. Der Blechbaubetrieb soll geschlossen und nur der Montagebetrieb fortgeführt werden. Von der Bezirkshauptmannschaft Villach-Land wurde Mitte Juli 2024 eine sofortige Betriebsschließung verfügt. Noch in Bearbeitung gestandene Aufträge konnten nicht mehr fertigstellen werden.