Trotz der Höhenlage geht es am Nassfeld in doppelter Hinsicht in die heiße Phase. Während drei Seilbahnen Wanderer bergwärts befördern, entsteht zurzeit ein neuer Sechser-Sessellift. Insgesamt rund 26 Millionen Euro ist das Investitionspaket schwer, mit dem mehrere Projekte umgesetzt werden. „Die 39 Jahre alte Tröglbahn mit ihren Vierersesseln hätte schon viel früher ersetzt werden sollen. Eingebremst haben uns schwere, unsichere Winter. Jetzt wagen wir diese Investition“, schildert Christian Krisper, Vorstand der Bergbahnen Nassfeld-Pramollo.
Die Inbetriebnahme soll gemeinsam mit der für 6. Dezember geplanten Eröffnung der Wintersaison erfolgen. Mit der neuen Anlage können pro Stunde 3000 Personen befördert werden, zuvor waren es 2500. Erhöhte Sicherheit im Ein- und Ausstiegsbereich bringt die von Künstlicher Intelligenz gestützte Steuerung. Neu angeschafft werden 40 Schneemaschinen, die ein Fünftel weniger Energie verbrauchen – bei 30 Prozent mehr Leistung. Zudem werden Pisten verbreitert und Hänge angepasst. Im Tal verlegt man die WC-Anlagen für mehr Besucher-Komfort vom Unter- ins Erdgeschoss. Hinzu kommt ein Ski-Depot für mehr als 1000 Paar Bretter.
Nächster Liftbau anvisiert
Als größtes Skigebiet Kärntens stehe man unter Zugzwang: „Die Kollegen in Salzburg, Tirol und Steiermark schlafen nicht. Wir wollen gleich gut sein und nicht ins Hintertreffen kommen“, betont Krisper. Deshalb laufen bereits die Vorbereitungen für das nächste Liftprojekt – eine weiterer Sechser-Sessel, der in zwei Jahren Sommer wie Winter das 1500-Betten-Dorf Sonnleiten mit der Treßdorfer Alm verbinden soll. Dort sollen auch weitere Themenwege und das zentrale Übungsgelände für Pistenanfänger entstehen. Dafür brauche es einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Auf der „Longlist“ steht auch ein Nachfolger für den „Millenium-Express“, um Wartezeiten an der Talstation in Tröpolach zu reduzieren.
Als Bergbahn sei man ein wesentlicher Faktor für die Tourismusbetriebe in der Region. „Nach dem Start mit dem Sommerbetrieb Mitte der 2000er Jahre war schnell klar, dass es mit dem Einschalten der Lifte allein nicht getan ist. Seither wurde das Angebot immer weiter ausgebaut“, sagt Krisper und fügt hinzu: „Alles was wir erwirtschaften, wird wieder reinvestiert.“ Positiv stimmen die aktuellen Nächtigungszahlen in Hermagor: Ende Juli sei man bei den Nächtigungen dem Vorjahr um sechs Prozent voraus.