Seit Jahrzehnten wird bei MPreis versucht, einen Betriebsrat zu gründen. Aber immer wieder scheiterte das aus unterschiedlichen Gründen. Am Mittwoch fand gemeinsam mit der Gewerkschaft GPA eine nicht öffentliche Versammlung im ÖGB-Haus in Innsbruck statt. Dabei wurde der Wahlvorstand gewählt. Im September soll dann Betriebsratswahl sein. „Betriebe dieser Größenordnung, die keinen Betriebsrat haben, gibt es in Österreich sonst nicht“, so Philip Pollak, GPA-Regionalsekretär für Handel. „Ab fünf Beschäftigten ist laut Gesetz eigentlich ein Betriebsrat zu wählen. Bei MPreis ist das über Jahrzehnte nie passiert. Wir sind froh, dass das jetzt endlich soweit ist.“ MPreis, der sich selbst als „Supermarkt mit Herz“ beschreibt, beschäftigt 4500 Angestellte in 350 Filialen - die meisten davon in Tirol. Zehn in Osttirol, sechs in Kärnten.
Mit dem Betriebsrat soll wieder Sicherheit und Ruhe ins Unternehmen kommen, das zuletzt häufig in den Schlagzeilen war. Seit Jahren schreibt MPreis Verluste, zuletzt war sogar von hunderten Kündigungen die Rede. In der Belegschaft herrscht große Verunsicherung. Vergangene Woche versuchte die Geschäftsführung zu beruhigen: Kündigungen werde es keine geben, Filialen werden aktuell nicht geschlossen.