Die Statistik Austria bestätigt ihre Schnellschätzung des Verbraucherpreisindex (VPI): 2,9 Prozent betrug die Inflationsrate für Juli 2024. „Sie lag damit erstmals seit Juli 2021 wieder unter drei Prozent. Insbesondere bei Lebensmitteln hat sich die Teuerung im Vorjahresvergleich deutlich abgeschwächt und der Preisauftrieb bei den Wohnkosten hat sich im Juli der allgemeinen Teuerung angeglichen“, sagt Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria. In der Gastronomie hätten die Preisanstiege die allgemeine Inflation im Juli hingegen um mehr als das Doppelte übertroffen.

Die Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +6,6 %) beeinflussten die Inflationsrate deutlich mit +0,88 Prozentpunkten. Sie waren damit bedeutendster Treiber der Inflation und fast für ein Drittel dieser verantwortlich. Die Teuerung fiel etwas weniger kräftig aus als im Juni (+6,9 %). Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich mit +6,8 % um 0,2 Prozentpunkte etwas weniger als im Juni. Auch für Beherbergungsdienstleistungen nahm der Preisdruck etwas ab (Juli: +5,0 %).

Alltägliche Kosten bleiben hoch

Die Teuerung für Wohnung, Wasser, Energie fiel mit durchschnittlich 2,8 % kräftiger aus als im Juni (+2,5 %). Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die merklich weniger sanken als im Juni. Speziell die Strompreise, bei denen auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt dämpfend wirkten, wiesen im Juli eine deutlich höhere Teuerung auf als im Juni. Außerdem zeigten sich bei der Fernwärme deutlich geringere Verbilligungen.

Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Juni 2024 waren teurere Flugpauschalreisen, die im Schnitt um 14,6 Prozent zulegten. Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Bekleidungsartikel. Auffallend ist: Der Preisanstieg beim täglichen und wöchentlichen Einkauf war höher als die Gesamtinflation. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs stieg um 4,1 Prozent.

Österreich im EU-Mittelfeld

Indes stieg die Juli-Inflationsrate im Euro-Währungsraum im Vorjahresvergleich leicht an: Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um 2,6 Prozent. EU-weit die höchsten Teuerungsraten verzeichneten Rumänien (5,8 Prozent), Belgien (5,4 Prozent) und Ungarn (4,1 Prozent). Kaum gestiegen sind die Preise hingegen in Finnland (0,5 Prozent), Lettland (0,8 Prozent) und Dänemark (1,0 Prozent). Für Europas größte Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich errechnete Eurostat eine Rate von 2,6 und 2,7 Prozent.