Der zweite und bisher größte Prozess in der Causa Commerzialbank Mattersburg wird wohl frühestens gegen Jahresende in Eisenstadt über die Bühne gehen. Angesichts der Menge an Akten brauche es eine umfassende Vorbereitung, auch ein Verhandlungstermin 2025 wäre vorstellbar, hieß es am Montag auf APA-Anfrage aus dem Landesgericht. Noch offen ist, ob eine Richterin gesperrt wird, um sich voll auf das umfangreiche Verfahren konzentrieren zu können.

Teilaspekt der Causa

Die Anklage richtet sich gegen Ex-Bankchef Martin Pucher und die frühere Vorständin Franziska Klikovits sowie drei Unternehmer, die Scheinrechnungen ausgestellt und von Pucher und Klikovits veruntreute Gelder aus der Bank erhalten haben sollen. Es handelt sich um einen Teilaspekt der Causa Commerzialbank, der eine Schadenshöhe von rund 70 Mio. Euro umfasst. Zwei Einsprüche gegen die Anklage waren Ende Juli vom Oberlandesgericht Wien abgewiesen worden.

Der Prozess, unter anderem wegen Veruntreuung von Bankgeldern, Untreue und betrügerischer Krida, wird der vorerst größte gegen Pucher und Klikovits. Bisher wurde nur ein Nebenaspekt mit einem Schaden von rund 70.000 Euro verhandelt. Der schwer kranke Pucher wurde dabei Ende Jänner in Abwesenheit zu elf Monaten bedingt verurteilt, Klikovits zu acht Monaten bedingt. Fraglich ist, ob Pucher bei einem neuerlichen Prozess vor Gericht erscheinen wird.