Die heimischen Strom- und Gasversorgungsausfälle sind zwar im vergangenen Jahr gestiegen, halten sich aber in Grenzen. Die durchschnittliche Dauer ungeplanter Ausfälle legte bei Strom gegenüber 2022 von 24,17 auf 32,27 Minuten zu, bei Gas von 1,07 auf 1,4 Minuten, wie aus den aktuellen Ausfall- und Störungsstatistiken der E-Control hervorgeht. Diese zeigten „nach wie vor sehr gute Werte bei der Verfügbarkeit“, teilte die Regulierungsbehörde am Montag mit.

Der Zuwachs sei in der Stromversorgung im Wesentlichen auf den Anstieg der regional außergewöhnlichen Ereignisse zurückzuführen, so E-Control-Vorstand Alfons Haber. „Die Zuverlässigkeit der Strom- und Gasversorgung kann aber trotzdem als sehr gut bezeichnet werden.“

Extreme Unwetterlagen

„Von regional außergewöhnlichen Ereignissen spricht man zum Beispiel bei extremen Unwetterlagen, welche die Netzbetreiber vor schwierige Aufgaben stellen können und die in der Statistik gesondert betrachtet werden“, ergänzte Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. Mit einem Anteil von fast einem Viertel hätten sie 2023 die häufigste Ursache für Ausfälle dargestellt. Zweithäufigster Auslöser waren den Angaben zufolge atmosphärische Gründe (18 Prozent). Dahinter folgten netzbetreiberinterne Ursachen wie etwa Fehlschaltungen oder der Ausfall von Netzelementen (10 Prozent).

Die durch regional außergewöhnliche Ereignisse verursachten Versorgungsunterbrechungen sind 2023 laut E-Control im Vergleich zum Jahr davor „deutlich gestiegen, nämlich von knapp 11 Prozent auf knapp 24 Prozent“. Vor allem der Süden Österreichs sei von regional außergewöhnlichen Ereignissen wie massiven Schneefällen oder extremen Unwettern betroffen. Die meisten Versorgungsunterbrechungen seien in den Monaten Dezember und Juli aufgetreten, gefolgt von Jänner, August und Februar.

Bei Gas viel geringer

Die durchschnittliche Dauer ungeplanter Ausfälle sei im Gasbereich immer weit geringer als im Strombereich. „Das liegt vor allem daran, dass unterirdisch verbaute Gasleitungen weniger von externen Umwelteinflüssen betroffen sind als Freileitungen bei Strom“, erklärte Haber.

Im Gasbereich habe sich gezeigt, dass nur rund 18 Prozent der gemeldeten Versorgungsunterbrechungen außerhalb des Verteilernetzes lagen - etwa bei einer defekten Gastherme in der Kundenanlage. Der Rest der Unterbrechungen hat eine Ursache im Verteilernetz, davon wiederum gut ein Drittel ohne Fremdverschulden (35 Prozent).

„Bei geplanten Unterbrechungen werden die Kund:innen im Vorhinein über eine Abschaltung informiert, zum Beispiel aufgrund geplanter Arbeiten im Versorgungsnetz. Ungeplante Versorgungsunterbrechungen treten in Zusammenhang mit äußeren Einflüssen, Anlagenausfällen oder anderen Störungen auf.“