Er hat es wohl seinem mathematischen Talent zu verdanken, dass er so weit gekommen ist. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen in der chinesischen Provinz Zhejiang in einer Fabrikarbeiterfamilie, hat der Sieg bei einer Mathe-Olympiade dem jungen Huang Zheng einen Schulwechsel an die elitäre Hangzhou Foreign Language School ermöglicht. Und schließlich ein Informatikstudium in Wisconsin in den USA, wo Huang - bei chinesischen Namen wird zuerst der Familienname und dann der Vorname genannt - den Masterabschluss machte.
Der Absolvent legte sich einen englischen Namen zu - Colin Huang -, machte ein Praktikum bei Microsoft und später Karriere bei Google. Zurück in China, legte der heute 44-Jährige den Grundstein für sein Vermögen mit der Gründung des Internetversandhandels Pinduoduo 2015, der unter anderem die umstrittene Schnäppchen-App Temu (“Shoppen wie ein Milliardär“) betreibt. Der Börsengang von Pinduoduo bzw. PDD an der Nasdaq 2018 machte Huang quasi über Nacht zum Milliardär. Zum Schnäppchen-Milliardär. Jetzt ist der gläubige Buddhist sogar zum reichsten Mann Chinas aufgestiegen. Laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg besitzt Huang aktuell ein Vermögen von 48,6 Milliarden Dollar (44,5 Milliarden Euro) und besetzt damit auch Platz 25 der reichsten Menschen der Welt.
Das Konzept des kühlen Rechners
Das Konzept des kühlen Rechners: Auf PDD kann man fast alles kaufen - von Klopapier bis zu Lebensmitteln - und zum Großteil absurd günstig. Firmen vertreiben auf PDD bzw. Temu direkt. Um das Kauferlebnis spannend zu gestalten, hat Huang schon früh spielerische (Verführungs-)Elemente eingesetzt: Hitlisten von Kunden, die am erfolgreichsten gespart haben; nur kurze Zeit sichtbare Rabatt-Coupons, die zu einem schnellen Kauf verleiten sollen.
Auf Deutsch übersetzt bedeutet Pinduoduo so viel wie „Viele finden sich zusammen“ - Huangs vielleicht wertvollste Idee: Kunden, die das gleiche Produkt kaufen wollen, können sich zusammentun und dadurch höhere Rabatte erzielen. Je mehr Kunden ein Produkt kaufen, desto niedriger der Preis.
Huang selbst bleibt bescheiden und rechnet seinen Reichtum klein, „der auf mich als Privatperson vermutlich eher negative Auswirkungen hat“.