Erneut wird ein Anstieg bei den Firmenpleiten verzeichnet, deren Zahl heuer im zweiten Quartal deutlich gestiegen ist. Mit 1591 Firmeninsolvenzen gab es von April bis Juni 2024 fast ein Viertel mehr Fälle als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Verglichen mit dem Vorquartal, Jänner bis März 2024, gingen die Firmenpleiten allerdings um 7,3 Prozent zurück, wie vorläufige Daten der Statistik Austria zeigen. Besonders betroffen war demnach der Dienstleistungsbereich, gefolgt von der Baubranche und dem Handel.

Insgesamt gab es heuer im ersten Halbjahr 3308 Insolvenzen und damit rund 28 Prozent mehr Fälle als im Vorjahreszeitraum. „Die Welle an Unternehmensinsolvenzen ist noch nicht abgeebbt“, kommentierte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas die Zahlen.

Hohe Zahlen in vielen Branchen

Vergleicht man die Branchen, gab es im zweiten Quartal 2024 die meisten Insolvenzen bei den Finanz- und sonstigen Dienstleistungen (382), im Bau (273), im Handel (269), sowie in der Beherbergung und Gastronomie (219), wobei die Zahl der Insolvenzen grundsätzlich stark von der Anzahl der in den einzelnen Wirtschaftsbereichen aktiven Unternehmen abhängig sei, so die Statistik Austria. Vergleichsweise wenige Insolvenzfälle wiesen die Bereiche Information und Kommunikation (67) und Sachgütererzeugung (94) auf.

Zurückhaltung bei Firmengründern

Gleichzeitig haben die Absichten, ein Unternehmen zu gründen, abgenommen. Die Registrierungen rechtlicher Einheiten sanken im zweiten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 12 Prozent auf 13.892. Eine Firmen-Registrierung ist als Absichtserklärung zu verstehen und bedeute nicht unbedingt, dass auch tatsächlich eine wirtschaftliche Tätigkeit aufgenommen wird. Dennoch seien Registrierungen ein wichtiger Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung, so die Statistik Austria.