Schätzungsweise 25.000 Arbeitsplätze sind beim italo-französischen Autobauer Stellantis und in der Zulieferindustrie in Italien laut Gewerkschaft gefährdet. „Im Laufe des Jahres 2025 werden sowohl Stellantis als auch mit dem Konzern verbundene Unternehmen Jobs kürzen. Ohne rechtzeitiges Eingreifen wird es zu Massenentlassungen kommen“, warnte der Chef der italienischen Metallergewerkschaft Fim Cisl, Ferdinando Uliano, laut Medienangaben vom Donnerstag.

Der Gewerkschaftschef schätzte, dass ohne Gegenmaßnahmen mindestens 12.000 Arbeitsplätze alleine in den Stellantis-Werken gefährdet seien und ebenso viele, wenn nicht mehr, in den Werken, die Komponenten herstellen.

Personalchef kalmiert

Der Leiter der Personalabteilung von Stellantis Italia, Giuseppe Manca, versicherte hingegen in einem Interview mit dem italienischen Privatsender La7 , dass der Automobilhersteller „den Gewerkschaften seinen Geschäftsplan für Italien mitgeteilt habe. Jedem Stellantis-Werk in Italien sei eine Aufgabe bis zum Ende des Jahrzehnts zugewiesen worden. Die Jobs seien nicht gefährdet.“ Keine Rolle mehr spielt das im Juli geschlossene, einstige Opel-Werk in Wien-Aspern.

Industrieminister Adolfo Urso sagte am Donnerstag, es gebe „absolut keinen Konflikt“ mit Stellantis, „sondern den Willen, einen gemeinsamen Weg zu finden, um die Fahrzeugproduktion in Italien zu steigern.“

Die Regierung um die rechtspopulistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist seit Monaten mit Stellantis auf Kriegsfuß. Die Regierung macht Druck für einen Plan zur Steigerung der inländischen Autoproduktion auf eine Million Einheiten pro Jahr. Stellantis, viertgrößter Autokonzern der Welt, ging im Jänner 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler und der französischen PSA-Gruppe hervor. Zu ihm gehören Marken wie Opel, Peugeot, Fiat oder Alfa Romeo. In Italien beschäftigt der Konzern etwa 43.000 Mitarbeiter - vor der Fusion von 2021 waren es noch mehr als 51.000.