Die Wiener Börse hat den Dienstag mit Gewinnen beendet und damit ihre tiefrote viertägige Verlustserie beendet. Seit Freitag hielten weltweit Rezessionsängste in den USA die Börsen in ihrem Bann. Der ATX steigerte sich zum Sitzungsende um 0,72 Prozent auf 3.468,36 Einheiten. Auf Wochensicht steht allerdings ein Minus von 6,3 Prozent zu Buche.

Auch an den europäischen Leitbörsen hat am Dienstag nach der jüngsten starken Abwärtsbewegung eine Stabilisierungstendenz eingesetzt. Die starken Zuwächse in Tokio – nach den Rekordverlusten in Japan zum Wochenauftakt – konnten den Euro-Stoxx-50 und seine Pendants in den europäischen Ländern am Berichtstag aber nicht merklich beflügeln. An der Wall Street etablierte sich im Verlauf ebenfalls eine Erholungsbewegung. Der Eurozonen-Sammelindex  Euro-Stoxx-50 gewann zum Sitzungsende magere 0,08 Prozent auf 4.575,22 Einheiten. An den drei vorangegangenen drei Handelstagen hatte er in Summe beachtliche 6,5 Prozent an Wert eingebüßt. Seine Kursgewinne seit dem Jahresauftakt sind damit bereits fast gänzlich aufgezerrt. Der DAX in Frankfurt legte zum Handelsschluss ebenfalls sehr moderate 0,09 Prozent auf 17.354,32 Einheiten zu und der Londoner FTSE-100 verbesserte sich um 0,23 Prozent auf 8.026,69 Punkte.

Weiche oder harte Landung?

Die zentrale Frage unter Analystinnen und Analysten war bis zuletzt, ob die US-Wirtschaft weich landen wird oder hart. Mehrheitlich gehe man am Markt von Ersterem aus, allerdings könnte die Federal Reserve bei starken Marktturbulenzen mit einer außertourlichen Notfall-Zinssenkung einschreiten. Wichtige Konjunkturdatenveröffentlichungen, die auf die US-Wirtschaft schließen lassen, waren heute Mangelware.

Bei den Einzelwerten am heimischen Markt standen die OMV-Titel mit plus 1,3 Prozent im Fokus. In Libyen ist es infolge lokaler Proteste zu einem Rückgang der Produktion auf dem teilweise zum heimischen Konzern gehörenden Ölfeld Sharara gekommen. Dies belastete den Aktienkurs des Unternehmens nicht nachhaltig.

Hinsichtlich weiterer Einzelwerte steigerten sich Lenzing um 4,3 Prozent. Sie hatten am Vortag im ATX die größten Kursverluste verzeichnet. Größere Zuwächse verbuchten im ATX nur DO&CO mit plus 5,1 Prozent.

Ebenfalls gesucht waren die schwer gewichteten Anteilsscheine der Erste Group, die vor dem Hintergrund einer Kurszielerhöhung durch die Baader Bank um 0,8 Prozent auf 43,89 Euro zulegen konnten. Der Experte Dieter Hein hat das 6-Monats-Kursziel für die Aktien von 40,3 auf 46,4 Euro angehoben. Das „Reduce“-Votum blieb allerdings unverändert.