Es war mehr als Zweckoptimismus, als sich zu Beginn des Jahres die Stimmung im heimischen Handel aufhellte. Nach Jahren der negativen Vorzeichen bahnte sich die Wende an. „Die Indikatoren haben tatsächlich eine Erholung angezeigt“, bestätigt Ernst Gittenberger, Handelsforscher der Universität Linz. Im Rückblick sind die Fakten jedoch andere – und wiederum negativ. Die Statistik Austria weist in den am Dienstag publizierten Zahlen für das zweite Quartal lediglich nominell ein kleines Umsatzplus von 0,4 Prozent aus. Real, also inflationsbereinigt, stehen unterm Strich 1,5 Prozent weniger Erlöse, sogar der Lebensmittelhandel drehte leicht in den roten Bereich. Dass das erste Halbjahr für den Handel insgesamt etwas besser ausfiel (0,8 Prozent reales Minus), bedeutet, dass die Stimmungskurve nach unten zeigt.