Schnittholz, Hobelware und Massivholzbauprodukte wie Brettschichtholz – diese Produktpalette deckt der Betrieb Theurl mit drei Standorten in Osttirol und Kärnten ab. Jetzt starten in dem über 90 Jahre alten Familienunternehmen zwei Großprojekte. Das Investitionsvolumen wird mit rund 70 Millionen Euro beziffert. Herzstück davon ist die Errichtung einer brennstoffeffizienten Kraf-Wärme-Kopplungsanlage. Diese soll aus Rinde und Hackgut soviel elektrische Energie erzeugen, um beide Standorte im Osttirole Assling zur Gänze zu versorgen. Die Abwärme wird für die Holztrockung verwendet. Zusätzlich können angrenzende Ortschaften mit Fernwärme versorgt und das Schwimmbad Thal kostenlos beheizt werden.

Die dritte und vierte Generation der Unternehmerfamilie Theurl: Stefan, Lisa, Roland, Theresa, Daniel, Gerald, Nico, Hannes
Die dritte und vierte Generation der Unternehmerfamilie Theurl: Stefan, Lisa, Roland, Theresa, Daniel, Gerald, Nico, Hannes © Theurl

Außerdem errichtet Theurl ein neues Pelletswerk, das pro Jahr rund 80.000 Pellets produzieren kann. Diese Menge reicht aus, um etwa 20.000 Haushalte zu versorgen. Für die Pellets werden ausschließlich Sägenebenprodukte verwendet, die vor Ort anfallen. Durch den Bau der neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, durch die Theurl von externen Energielieferanten vollständig unabhängig wird, und des neuen Pelletswerks am Sägewerkstandort werden künftig Lkw-Fahrten reduziert.

Ab 2026 wird die Kraft--Wärme-KopplungsAnlage und das Pelletswerk in Betrieb gehen
Ab 2026 wird die Kraft--Wärme-KopplungsAnlage und das Pelletswerk in Betrieb gehen © Theurl

„Der Baustart ist jetzt erfolgt, Ende nächsten Jahres sollte das Pelletswerk fertig sein“, skizziert Daniel Theurl den Zeitplan. Im Frühjahr 2026 sollen alle Arbeiten an den beiden Großprojekten abgeschlossen sein.

Aufwind spürbar

Die aktuelle Bauflaute, die sich auch auf die Holzindustrie auswirkt, sei für das Familienunternehmen schon spürbar. „Bei den Zimmerern ist es angespannt. Doch der Vorteil der Holzbranche ist, dass wir von der steigenden Bedeutung der Nachhaltigkeit beim Bauen profitieren“, sagt Theurl. Darüber hinaus sei aktuell bereits ein leichter Aufwind feststellbar. Darüber hinaus seien der DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Italien die Märkte, in denen das Familienunternehmen tätig ist, stabiler als andere.

Theurl mit Sitz in Assling und Steinfeld zählt zu den führenden Holzverarbeitern Österreichs. 2023 hat die Unternehmensgruppemit 400 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen rund 153 Millionen Euro Jahesumsatz erwirtschaftet.