Das Konkursverfahren über die Dekoartikel-Kette Depot ist laut Alpenländischem Kreditorenverband AKV am Wochenende eröffnet worden. Die Anmeldungsfrist für Forderungen läuft bis 24. September. Am 8. Oktober findet die erste Tagsatzung bei Gericht statt. Depot soll in abgespeckter Version weitergeführt werden: 130 der 349 Beschäftigten in Österreich verlieren ihren Job. Fast die Hälfte der 48 Standorte wird geschlossen, maximal 28 Geschäfte sollen weitergeführt werden. Wie viele Filialen in Österreich tatsächlich geschlossen werden, hängt auch davon ab, ob mit den Vermietern eine Einigung erzielt werden kann, wie Depot-Geschäftsführer Rainer Schrems sagt. Schrems war im Frühjahr vom Eigentümer der deutschen Depot-Muttergesellschaft, Christian Gries, als Sanierer eingesetzt worden. Das Sortiment in Österreich soll gestrafft werden.
Zur Masseverwalterin wurde Katharina Widhalm-Budak bestellt. Bei Bekanntgabe der Insolvenz vergangene Woche hatten die Kreditschutzverbände Creditreform, AKV und KSV1870 die Passiva mit 15,8 Millionen Euro beziffert. 110 Gläubiger sind betroffen.
Die deutsche Muttergesellschaft, die Gries Deco Company, hatte Mitte Juli eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt und befindet sich dort in einem sogenannten Insolvenz-Schutzschirmverfahren. Den Gläubigerschützern zufolge plant die deutsche Alleingesellschafterin einen Teil der Filialen in Österreich zu erwerben. Das Unternehmen solle kurzfristig fortgeführt werden.
Depot betreibt auch einen Onlinehandel. In Österreich erwirtschaftete die Kette 2022 laut WirtschaftsCompass einen Jahresumsatz von 49 Millionen Euro. Die deutsche Gries Deco Company erzielte Unternehmensangaben zufolge zuletzt mit etwa 5200 Mitarbeitern Verkaufserlöse von rund 390 Millionen Euro.