Die trüben Aussichten für die Technologiebranche machen auch Infineon zu schaffen. Der deutsche Halbleiterhersteller, der in Österreich unter anderem ein Werk in Villach betreibt, passte am Montag seine Umsatzziele zum dritten Mal binnen weniger Monate an. Im Rahmen des bereits angekündigten Sparprogramms sollen mehrere Tausend Stellen wegfallen oder verlagert werden. Immerhin konnte im dritten Geschäftsquartal der Abwärtstrend der Vorquartale gestoppt werden. „Die Erholung in unseren Zielmärkten schreitet nur langsam voran“, sagt Vorstand Jochen Hanebeck. „Angesichts der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern die Bestände an vielen Stellen die Nachfrage.“
In den Monaten April bis Juni stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um zwei Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das Segmentergebnis, das die operative Entwicklung des Unternehmens misst, legte um vier Prozent auf 734 Millionen Euro zu, die entsprechende Marge verbesserte sich um 0,3 Prozentpunkte auf knapp 20 Prozent.
Verlagerung in Länder mit geringeren Lohnkosten
Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen weiteren Umsatzanstieg auf vier Milliarden Euro, bei einer Segmentergebnismarge von etwa 20 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) dürfte der Umsatz etwa 15 Milliarden Euro betragen.
Im Rahmen des bereits angekündigten Sparprogramms „Step-Up“ gibt Hanebeck neuerlich den Abbau von 1400 Stellen bekannt. Die bereits angekündigte Streichung von mehreren Hundert Jobs im Werk Regensburg sei dabei eingerechnet. Weitere 1400 Arbeitsplätze würden in Länder mit geringeren Lohnkosten verlagert. „Für Deutschland schließen wir betriebsbedingte Kündigungen aus.“ Bereits im Mai hatte eine Infineon-Sprecherin betriebsbedingte Kündigungen auch für Österreich ausgeschlossen.