Die US-Börsen haben sich am Freitag im Verlauf mit weiteren deutlichen Kursabschlägen präsentiert. Massiv auf die Wall Street lasteten zum Wochenausklang schwache Nachrichten aus dem US-Arbeitsmarkt mit verbundenen Konjunktursorgen und negative Neuigkeiten aus dem Technologiebereich von Amazon und Intel.

Für den US-Leitindex Dow Jones ging es um 1,51 Prozent auf 39.737,26 Punkte abwärts, nachdem er bereits am Vortag um 1,2 Prozent eingebüßt hatte. Der S&P-500 reduzierte sich um 1,84 Prozent auf 5.346,56 Zähler. Der Nasdaq Composite rutschte um 2,43 Prozent auf 16.776,16 Einheiten ab. Hier betrug das Minus am Donnerstag bereits starke 2,3 Prozent.

Die US-Wirtschaft schuf im Juli deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet und schürte damit Bedenken über die konjunkturelle Entwicklung der weltgrößten Volkswirtschaft. Die Arbeitslosigkeit erreichte damit den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Gleichzeitig schwächte sich das Lohnwachstum unerwartet ab. Die überraschend schwache Entwicklung des US-Arbeitsmarktes ist Wasser auf den Mühlen der Investoren, die befürchten, dass die US-Notenbank Fed mit ihrem Zinskurs der Konjunkturentwicklung hinterherläuft. Bis zuletzt hielt die Fed an ihrem im Kampf gegen die Inflation stark erhöhten Leitzins fest, hatte aber vage eine Senkung für September als Möglichkeit genannt.

Amazon und Intel enttäuschen

Der weltgrößte Online-Händler Amazon enttäuschte die Wall Street mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal und auch die Zahlen des Chipkonzerns Intel kamen sehr schlecht an. Der kriselnde Halbleiter-Pionier greift zudem zu einem drastischen Stellenabbau, um schnell die Kosten zu senken. Während die Amazon-Aktien zum Sitzungsende um 8,8 Prozent absackten, brachen die Intel-Papiere um beachtliche 26 Prozent ein.

Nach Daten des Finanzdatenanbieters Bloomberg war dies die stärkste Talfahrt für die Aktie des Chipherstellers seit mehr als 40 Jahren. In diesem Jahr büßte der Intel-Kurs damit bereits knapp 60 Prozent ein. Zu Intels Sparprogramm gehört auch, vom vierten Quartal an vorerst keine Dividende mehr zu zahlen. Im abgelaufenen Quartal verbuchte Intel einen Verlust von gut 1,6 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 1,48 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um ein Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten.

Apple als Ausnahme

Dagegen schlug sich der iPhone-Konzern Apple mit seinem Ausblick für das neue Quartal besser als gedacht. Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Jahresviertel um fünf Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinnanstieg um acht Prozent. Der iPhone-Umsatz sank um ein Prozent, womit Apple die Erwartungen der Analysten übertraf. An der Börse ging es für die Aktie um drei Prozent nach oben.

Satte Verluste auch in Europa

Auch die europäischen Leitbörsen haben am Freitag tiefrot geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem deutlichen Minus von 2,67 Prozent bei 4.638,70 Punkten ins Wochenende, womit sich die bisherigen Jahresgewinne im Leitindex der Eurozone nahezu verflüchtigt haben. Sein Verlust im Wochenverlauf beläuft sich auf satte 4,6 Prozent. In Frankfurt verlor der DAX 1,33 Prozent auf 17.661,22 Einheiten. In London stand für den FTSE-100 ein Abschlag von 1,31 Prozent bei 8.174,71 Einheiten zu Buche. In Wien sackte der Leitindex ATX um ebenfalls sehr deutliche 3,22 Prozent nachgegeben.