Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der Technologiebranche zu schaffen. Nach Jahren des Wachstums bereiten sich die Unternehmen auf magere Zeiten vor und setzen beim Personal den Rotstift an. Seit Anfang 2022 wurden der Internetseite Layoffs.fyi zufolge allein in den USA 550.000 Beschäftigte in der Technologie-Branche vor die Tür gesetzt. Nachfolgend eine Auswahl:
Alphabet. Im Jänner 2023 stellte Alphabet Pläne vor, 12.000 Stellen oder sechs Prozent seiner weltweiten Belegschaft zu streichen. Das ist in mehreren Wellen umgesetzt worden.
Amazon. Der Online-Händler hat 2023 in zwei Wellen etwa 27.000 Stellen abgebaut. Einer ersten Entlassungswelle für mehr als 18.000 Beschäftigte Anfang Jänner folgte wenige Monate später eine zweite, der 9000 Jobs zum Opfer gefallen sind. Das entspricht etwa neun Prozent der Amazon-Beschäftigten.
META Platforms. Die Facebook-Mutter kündigte Ende des Vorjahres an, erstmals seit der Firmengründung 2004 Stellen abzubauen. Insgesamt, so hieß es damals, müssen 21.000 Beschäftigte ihren Hut nehmen. Das entspricht knapp einem Viertel der Belegschaft. Außerdem würden weitere 5000 offene Stellen vorerst nicht besetzt.
Microsoft. Der Software-Konzern baut insgesamt etwa 13.000 Jobs ab. Hierzu gehören auch Beschäftigte des Karriere-Netzwerks LinkedIn, der Videospiele-Sparte und der in China geschlossenen Jobbörse InCareers.
SAP. Europas größtes Software-Haus kündigte nach einem Gewinnrückgang Anfang 2023 den Abbau von 3000 Stellen an. Das entspricht 2,5 Prozent der SAP-Belegschaft. Weitere 10.000 Jobs fallen 2024 wegen der Konzentration auf zukunftsträchtige Geschäftsbereiche weg. Da ein Teil der Betroffenen umgeschult werden soll und beispielsweise Experten für Künstliche Intelligenz (KI) neu eingestellt werden, bleibe die Gesamtzahl der Belegschaft in etwa gleich.
Intel. Wegen der schleppenden Nachfrage nach Prozessoren für klassische Server schlägt Intel einen harten Sparkurs ein. Der US-Chip-Konzern kündigte erst am Donnerstag die Streichung von mehr als 15 Prozent der Stellen an. Durch diese und andere Maßnahmen sollen im kommenden Jahr zehn Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro) eingespart werden. Die Jobkürzungen bei Intel könnten sogar noch deutlicher ausfallen, als zunächst angekündigt: In der Pressemitteilung war vom Abbau von „mehr als“ 15 Prozent die Rede – und die Zahl der Mitarbeiter wurde mit 116.500 bei Intel und gut 125.000 im Konzern samt Tochterunternehmen angegeben. Die Intel-Aktie hat am Freitag im Frühhandel an der Wall Street nach der Ankündigung des massiven Stellenabbaus einen Kurseinbruch um fast 29 Prozent auf 20,51 Dollar erlitten. Damit rutschten die Titel des Chipherstellers auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2012 ab. Nach Daten des Finanzdatenanbieters Bloomberg ist dies die stärkste Talfahrt für die Aktie seit mehr als 40 Jahren.
X (ehemals Twitter). Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes im Herbst 2022 feuerte der neue Eigentümer Elon Musk etwa 3.700 Beschäftigte, knapp die Hälfte der Belegschaft. Musks Aussagen vom April 2023 zufolge arbeiteten zu diesem Zeitpunkt noch etwa 1.500 Personen bei der damals noch Twitter genannten Firma, die inzwischen „X“ heißt. Damit schrumpfte der Personalbestand um etwa 80 Prozent.