Der Haushaltsgerätehersteller Liebherr hat den Antrag auf Kurzarbeit für 960 Mitarbeiter für seinen Standort im Osttiroler Lienz am Dienstag dieser Woche eingereicht. Innerhalb von drei Wochen werde das Arbeitsmarktservice (AMS) in Innsbruck darüber entscheiden, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag auf APA-Anfrage. Sowohl das Unternehmen selbst als auch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hatten sich zuletzt jedoch skeptisch gezeigt, dass der Antrag durchgehen werde.
Liebherr hatte den Kurzarbeitsantrag mit einem massiven Einbruch des Markts für Kühlschränke nach der Coronapandemie begründet.
Entspannung erwartet
Mit Anfang 2025 rechnete das Unternehmen aber mit einer Entspannung der Situation, weil neue Produktionslinien anlaufen würden. Daher wolle man die Arbeitskräfte nicht verlieren. Liebherr führte aber selbst ins Treffen, dass es derzeit angesichts der geringen Arbeitslosigkeit keinen einzigen Betrieb in Österreich mit Kurzarbeit gebe.
Kocher meinte, dass die Kurzarbeit nicht dafür da sei, konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Zudem würden viele Firmen nach wie vor nach Fachkräften suchen. „Diese bei Firmen zu binden, die auf unbestimmte Zeit nicht genug Aufträge haben, ist volkswirtschaftlich fraglich“, hielt der Minister fest. Die Gewerkschaft sah dagegen in der Kurzarbeit ein „geeignetes Mittel“, da sich die Situation mit Jahresbeginn verbessern soll und damit die Arbeitskräfte gehalten werden könnten.