Apple hat im dritten Quartal etwas weniger Geld mit seinen iPhones gemacht – doch die iPad-Tablets konnten diese Lücke mehr als ausfüllen. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 85,5 Milliarden Dollar (79,3 Milliarden Euro). Unter dem Strich blieb ein Gewinn von rund 21,5 Milliarden Dollar in den Büchern, um rund 8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Der iPhone-Umsatz sank im Jahresvergleich um 1 Prozent auf rund 39,3 Milliarden Dollar. Damit übertraf Apple die Erwartungen der Analysten. An der Börse ging es für die Aktie nachbörslich leicht nach oben. Die Anteile von Apple legten im bisherigen Jahresverlauf rund 13 Prozent zu und liegen damit im Gleichklang mit dem Nasdaq 100.
Apple ist mit einem Börsenwert von etwas mehr als 3,3 Billionen Dollar derzeit das wertvollste Unternehmen der Welt – gefolgt von Microsoft (3,1 Billionen) und Nvidia (2,7 Billionen).
iPad-Absatz legt kräftig zu
Der Star des Quartals in Apples Produktpalette war aber das iPad - nachdem der US-Konzern ein neues leistungsstarkes Pro-Modell und eine Neuauflage des iPad Air auf den Markt gebracht hatte. Der Umsatz mit dem Tablet sprang im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 7,16 Milliarden Dollar hoch. Analysten hatten im Schnitt eine halbe Milliarde Dollar weniger erwartet.
Auch die Mac-Computer waren ein Lichtblick mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent auf gut 7 Milliarden Dollar Umsatz. Apple betont dabei, dass es noch einen großen Markt zu erschließen gebe: Sowohl beim iPad als auch beim Mac habe mehr als die Hälfte der Käufer zum ersten Mal eines der Geräte erworben.
Apple will ab dem Herbst neue Funktionen auf Basis Künstlicher Intelligenz auf seine Geräte bringen. Einige der KI-Neuerungen haben hohe Hardware-Anforderungen: Sie dürften selbstverständlich auf neuen iPhone-Modellen laufen - aber mindestens wird ein iPhone 15 Pro aus dem vergangenen Jahr erforderlich sein. Apple-Chef Tim Cook sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, dies könne Kunden einen Grund geben, sich neue iPhones zu kaufen.
China-Geschäft schwächelt
Apple hatte zuletzt im großen Smartphone-Markt China an Boden verloren. Nach Berechnungen der Analysefirma IDC fiel Apple aus der Top 5 der Smartphone-Anbieter in China. An der Spitze liefern sich der chinesische Anbieter Vivo und der wiedererstarkte Huawei-Konzern ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit jeweils gut 18 Prozent Marktanteil. Die Erlöse von Apple in der China-Region sanken um mehr als 6 Prozent auf 14,73 Milliarden Dollar.
Cook betonte zugleich, er sei auf lange Sicht trotzdem zuversichtlich für den Markt. So seien in den Städten zuletzt iPhones die populärsten Smartphone-Modelle gewesen.