Halbleiterelemente, auch Wafer genannt, durchlaufen etliche Bearbeitungsschritte. Sie werden unter anderem geätzt und beschichtet. Dazwischen müssen sie sorgsam gereinigt werden, sonst funktionieren sie nicht. Und genau in diesem Bereich kommt Lam Research Villach ins Spiel. „Wir entwickeln und bauen Spin-Clean-Produkte, also Reinigungsmaschinen für Wafer“, sagt Claus Lachmann, Personalchef des Technologieunternehmens. Die Maschinen, die international von vielen führenden Halbleiter-Produzenten gekauft werden, unterliegen einer rasanten Entwicklung. Entsprechend groß ist die Forschungsabteilung am Villacher Standort, der innerhalb des Konzerns das Kompetenzzentrum für diesen Bereich ist.

Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren eine massive Expansion hingelegt. „Seit 2016 haben wir die Produktion verfünffacht“, sagt Johann Stuhlpfarrer vom Lam-Research-Management. Entsprechend mussten die Gebäude auch mitwachsen und die Prozesse optimiert werden. Am Donnerstag wurde die mittlerweile 17. Baustufe, ein neues Produktions- und Logistikzentrum, feierlich eröffnet. Dieses bietet Platz für 150 zusätzliche Arbeitsplätze. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 800 Mitarbeiter aus 30 Nationen und 40 Stellen sind ausgeschrieben. Vor allem Elektrotechniker und Mechatroniker sind gefragt. Lam Research hat außerdem eine eigene Lehrwerkstätte und hat im Laufe der Jahre 150 Lehrlinge ausgebildet.

Anfänge in Zeiten von Kassettenrekordern

Wann die Mitarbeiteranzahl die 1000er-Marke überschreiten könnte, wird entsprechend der amerikanischen Unternehmenskultur ebenso wenig verraten wie Exportquote und die Investitionssumme, die in den Neubau geflossen ist. Zu hören war von einer Investition im zweistelligen Millionenbereich. Wie Lam-Research-Vorstand Walter Lerch pointiert bei der Eröffnung zusammenfasst: „Unsere Anfänge liegen in einer Zeit, in der es noch Kassettenrekorder gab. Das Unternehmen wurde in Bad Bleiberg 1986 als SEZ gegründet und ist in Villach gereift und aufgewachsen.“ 2008 wurde die SEZ-Gruppe vom Lam-Research-Konzern, der 1980 von David Lam in Kalifornien gegründet wurde, als Spin-Clean-Zentrum übernommen.

Seit 2018 wird Lam Research Villach zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt
Seit 2018 wird Lam Research Villach zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt © KK/Lam Research

„Es ist das beste Standortmarketing, das sich Kärnten wünschen kann, wenn internationale Konzerne mit solch großen Investitionen ihren Glauben an den regionalen Standort beweisen“, betont Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig (SPÖ). Das bekräftigte auch Wirtschaftsreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP), der hervorstrich: „Sechs von zehn Euro werden in Kärnten im Export erwirtschaftet und Unternehmen wie Lam Research tragen viel dazu bei.“ Positive Entwicklung von Unternehmen und Investitionen seien derzeit keine Selbstverständlichkeit.

Gute Auftragslage

Lam Research hat offenbar keinen Grund zum Klagen. Stuhlpfarrer betont, dass die Auftragslage gut sei und der Villacher Standort in seiner Preisgestaltung auch im Vergleich zu asiatischen Konkurrenz „absolut wettbewerbsfähig“ sei.

Stuhlpfarrer, Georg Smoung, Director GWS & EH&S & Facility, Albel,  Schuschnig, Lerch, Fellis,  Schaunig (von links)
Stuhlpfarrer, Georg Smoung, Director GWS & EH&S & Facility, Albel, Schuschnig, Lerch, Fellis, Schaunig (von links) © KK/Lam Research

Der Villacher Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) honoriert die gute Unternehmensentwicklung mit dem Stadtwappen. Dieses bekommen nur solche Firmen, die über 30 Jahre erfolgreich sind und für die Stadt wichtig sind. Der eigens aus den Staaten angereiste Lam Research-Vizepräsident nahm dieses angesichts des Kirchtages passend gekleidet in Lederhose entgegen.