Es seien „keine lustigen Wochen“, macht Martin Pansy aus seinem Herzen keine Mördergrube. Ging es in den letzten zehn Jahren nach der Gründung von Nuki nahezu kontinuierlich und teils rasant bergauf, folgt jetzt ein Rückschlag. Von einer „Kurskorrektur“ spricht Pansy, der den Grazer Spezialisten für smarte Türschlösser im Jahr 2014 gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen gründete, im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.
Denn eigentlich registrierte man bei Nuki noch immer Wachstum. „Im ersten Halbjahr hatten wir 20 Prozent mehr Aktivierungen unserer Schlösser als vor einem Jahr“, erzählt er. Zugleich sei man in Summe aktuell „nicht dort, wo wir planten zu sein“. Neben der eingetrübten Konsumlaune würden steigende Kosten für Produktion und Personal das Geschäft belasten. Auf dieses Gemisch an Herausforderungen reagiert man bei Nuki jetzt mit Einsparungen und einem personellen Schnitt. Konkret sind es rund 30 Beschäftigte, die von Bord gehen werden. Also in etwa 15 Prozent der nicht ganz 200 Kopf starken Belegschaft. Ein Teil davon nahm ein „Pay-to-quit“-Angebot des Unternehmens an und bekommt einen Bonus für das einvernehmliche Verlassen.
„Das entspricht am ehesten unserer Firmenkultur“, sagt Martin Pansy. Immerhin schreibe man sich selbst zu, „schnell“ und „transparent“ handeln zu wollen. Die Abgänge wiederum würden „verteilt über alle Unternehmensbereiche stattfinden“.
500.000 Nutzerinnen und Nutzer
Eine durchwegs schmerzhafte Folge der Umstrukturierung ist die Verschiebung eines ambitionierten Projektes. Wollte Nuki eigentlich heuer auf dem US-Markt durchstarten, nennt Martin Pansy nun „das erste Halbjahr 2025“ als neues zeitliches Ziel für die Expansion. Zunächst gelte der volle Fokus den Aktivitäten in den Kernmärkten.
Dort will das steirische Unternehmen mit seinen mittlerweile 500.000 Nutzerinnen und Nutzer auch weiter offensiv agieren, gilt Nuki in Europa doch als Marktführer im Bereich der nachrüstbaren Zutrittslösungen. Operativ sollen die Einsparungen nun für Entlastung sorgen. Martin Pansy: „Wir gehen für das Gesamtjahr davon aus, dass wir positiv abschließen werden“. Einschränkungen für bestehende Nuki-Kunden birgt die nunmehrige Kurskorrektur nicht.