Die US-Börsenaufsicht SEC machte den Weg für börsengehandelte Fonds (ETF) in der Kryptowährung Ether frei. Fünf ETF werden künftig an der Chicago Board Options Exchange (CBOE) gehandelt, teilte die Optionsbörse mit. Für das bekannteste Digitalgeld Bitcoin sind ETF bereits seit Jänner zugelassen. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin gegenüber dem US-Dollar um über 50 Prozent zugelegt.
10 Fragen zum Thema
Ether ist nach Bitcoin das zweitwichtigste Digitalgeld. Die Transaktionen laufen auf der Ethereum-Blockchain ab. Bitcoin wurde als Alternative zu herkömmlichem Geld geschaffen und dient vor allem als digitaler Wertespeicher. Ethereum hingegen ist nicht nur eine Kryptowährung. Es ist eine Open-Source-Plattform zur Erstellung und Umsetzung digitaler Verträge – Smart Contracts – und dezentraler Anwendungen. Rechtlich gesehen handelt es sich bei Bitcoin um einen Rohstoff wie Gold.
Für Börsenaufsicht ein Wertpapier
Ether schätzte die SEC aber eher als Wertpapier ein, weil bei der Validierung von Transaktionen (“Stalking“) auf der Ethereum-Blockchain die Marktteilnehmer eine bestimmte Anzahl an Ether als Sicherheit hinterlegen und dafür eine Art Dividende erhalten. Um regulatorischen Problemen zu entgehen, haben sich die Fondsgesellschaften nun verpflichtet, ihre Ether-Bestände nicht zum „Stalking“ zu verwenden.
Handel ist in Europa nicht erlaubt
Insgesamt hat die SEC acht ETFs zugelassen (Grayscale, Bitwise, Blackrock, VanEck, ARK 21Shares, Invesco Galaxy, Fidelity und Franklin Templeton). Anteile von diesen Fonds können allerdings aus regulatorischen Gründen nur von Investoren aus den USA gekauft werden. Der Handel ist in Europa nicht erlaubt, da hier Indexfonds mit nur einem Wert nicht zugelassen werden. In den USA bieten die börsennotierten Fonds eine Möglichkeit, von der Kursentwicklung von Ether zu partizipieren, ohne direkt in die Kryptowährung einzusteigen. Interessant ist das insbesondere für institutionelle Investoren, die nicht direkte Krypto-Investments vornehmen dürfen.