„Hilf mir dabei, meine Unterhose zu finden“, „DM, wenn du Spaß haben willst“ oder der neuste Schmäh: „Is mir wurscht, hab ‚ne geile Karre und ‚ne fette Bude. Leben is geil!“. So oder so ähnlich lauten die typischen Nachrichten und Kommentare der Fake-Profile und Sexbots auf der Social-Media-Plattform Instagram. Spam-Accounts wie diese verschicken solche Texte massenhaft, angehängt sind meist Links. Damit versuchen sie Instagram-Nutzerinnen und Nutzern wichtige Daten zu entlocken.
Was ist ein „Sexbot“?
Sexbots sind Fake-Accounts, die von Computerprogrammen erstellt und gesteuert werden. Meist zeigen sie auf ihren Profilen Fotos von leicht bekleideten jungen Frauen. Dazu geben sie in ihrer Profilbeschreibung einen Link an, über den die Frauen angeblich kennengelernt werden können. Das ist ein falsches Versprechen: In der Regel werden Nutzerinnen und Nutzer so zu Websites mit kostenpflichtigen sexuellen Inhalten gelockt.
Aber es gibt auch weitere Fake-Accounts, die versuchen, mit der Instagram-Community zu interagieren. Diese erkennt man oft daran, dass sie Nutzernamen haben, die zufällig generiert sind, also unterschiedliche Zahlen und Buchstabenkombination enthalten, die keiner Logik folgen. Auch ist es oft so, dass sie tausenden Instagram-Accounts folgen, allerdings selber wenige bis keine Follower haben. Auch Beiträge finden sich auf diesen Accounts meist keine, dafür aber Links, die schnellen Reichtum oder persönliches Kennenlernen versprechen.
Instagram-Bots werden automatisch erstellt
Diese Fake-Profile werden dabei nicht von echten Personen betreut, sondern mithilfe einer Software automatisch generiert – so lässt sich auch die Masse erklären. Sie werden so programmiert, dass sie mit anderen Nutzerinnen und Nutzern interagieren, um „echt“ zu wirken. Am Ende dieser Ketten stehen jedoch Menschen, die von den gewonnenen Daten profitieren. Daher sollten Instagram-Nutzerinnen und Nutzer diese Bots schnell wieder loswerden: Tauchen Bots in den Kommentaren von Beiträgen und Reels auf, verstärkt das nämlich ihre Reichweite.
Wichtig: Nicht auf die Links klicken
Die Betreiber dieser Websites wollen so viele Personen wie möglich zur Eingabe ihrer Daten bewegen, die sie anschließend für Werbezwecke verkaufen. Teilweise steckt hinter den Links auch eine Schadsoftware: Allein das Anklicken kann zum unbemerkten Herunterladen führen. Wichtig ist daher, generell nicht auf diese Links zu klicken.
Was kann man gegen Fake-Accounts tun? Eine Anleitung
(1) Melden und blockieren: Sobald Sexbots als Follower oder in den Kommentaren auffallen, sollten sie gemeldet werden:
- Dafür das Fake-Profil aufrufen, neben dem Profilnamen auf die drei Punkte klicken - anschließend auf das Feld „Melden“.
- Für die Meldung als Spam muss „Etwas anderes“ und dann abschließend „Spam“ angeklickt werden.
- Direkt im Anschluss kann das Profil auch blockiert werden.
- Anschließend Kommentar, Privatnachricht oder Follow-Anfrage löschen.
Teilweise tauchen Sexbots auch in den Privatnachrichten auf. Nutzerinnen und Nutzer sollten daher regelmäßig in ihre Nachrichtenanfragen schauen und Nachrichten oder auch Gruppen, in die man ohne Zustimmung hinzugefügt wurde, löschen und die Profile blockieren.
(2) Einstellungen für Markierungen anpassen: Fake-Profile markieren Nutzerinnen und Nutzer teilweise auch in Storys oder in Postings, zum Beispiel zu exklusiven Gewinnspielen. Auch hier handelt es sich um gefälschte Auslosungen, meist „in Kooperation“ mit Firmen, die nie zugesagt haben. Um das gänzlich zu verhindern, können die Profil-Einstellungen dementsprechend angepasst werden:
- Auf die drei vertikalen Striche rechts oben im eigenen Profil klicken.
- Im Menü „Einstellungen und Aktivitäten“ nun kurz scrollen zur Rubrik „Wie andere mit dir interagieren können“.
- Die einzelnen Punkte wie „Kommentare“ oder auch „Markierungen und Erwähnungen“ hier anpassen.
Sinnvoll ist zum Beispiel unter „Markierungen und Erwähnungen“ die Option „Markierungen von Personen zulassen, denen du folgst“ auszuwählen. Bekannte können das eigene Profil weiterhin erwähnen, Bots wird die Möglichkeit jedoch genommen. In diesem Einstellungsbereich lassen sich weitere Beschränkungen auswählen – etwa, dass Markierungen manuell genehmigt werden müssen. Das bietet eine zusätzliche Sicherheit.
Die sicherste Variante ist, das Profil gänzlich auf „privat“ zu stellen. Die eigenen Inhalte sind mit dieser Einstellung nur für Profile sichtbar, die vorher als Follower bestätigt worden sind.