In der Diskussion über die Belastungen durch Massentourismus kündigt Spaniens zweitgrößte Stadt Barcelona eine Erhöhung ihrer Eintrittsgebühr an. Die Touristensteuer für Kreuzfahrtpassagiere mit einem Aufenthalt von weniger als zwölf Stunden sei mit derzeit sieben Euro zu niedrig, sagte Bürgermeister Jaume Collboni in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Zeitung „El Pais“. „Wir haben vor, die Steuer für Kreuzfahrtpassagiere mit Kurzaufenthalt deutlich zu erhöhen.“

Wie hoch die Steuer künftig sein soll, sagte der Bürgermeister nicht. Das Vorhaben müsse noch mit der katalanischen Regionalregierung abgestimmt werden. Zur Begründung des Vorhabens sagte Collboni, die betreffenden Besucher nutzten den öffentlichen Raum intensiv, ohne dass die Stadt davon etwas habe.

Belastungen durch den Tourismus

Viele Spanier klagen zunehmend über die Belastungen durch den Tourismus, der auch die Wohnungspreise in die Höhe treibe und das Leben an vielen Reisezielen für Einheimische unerschwinglich mache. In den vergangenen Wochen gab es deswegen Protestaktionen etwa auf Mallorca und den Kanarischen Inseln. Barcelona hat bereits ein Verbot der Wohnungsvermietung an Touristen angekündigt. Klagen über zu viele Kurzzeitbesucher gab es auch in anderen Ländern. In Italien etwa gilt Venedig mit einem Eintrittsgeld für Tagesbesucher als Vorreiter.