Die Folgen der weltweiten Technik-Ausfälle für die Wirtschaft sind noch nicht abzusehen. „Die Gesamtkosten für die Industrie werden davon abhängen, wie lange die Störung anhält“, sagte Susannah Streeter, Leiterin Geld und Märkte bei der Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Angesichts des Ausmaßes des Problems weltweit sei es jedoch wahrscheinlich, dass es zu Verlusten in Milliardenhöhe kommen könnte, wenn die Situation nicht rasch unter Kontrolle gebracht werde.
Betroffen war vor allem der internationale Luftverkehr - auch beim Flughafen Wien gab es Probleme - aber auch Banken und Medien berichteten von Störungen. Grund war offenbar ein Update von Cybersicherheitssoftware der Firma Crowdstrike, das Windows-Anwendungen zum Absturz brachte.
Risiko für Weltkonjunktur
„IT-Ausfälle bremsen das Wirtschaftsleben, das liegt auf der Hand. Zurzeit sieht es nicht nach einer längeren Beeinträchtigung aus“, sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank zu Mittag. Manches werde auch manuell nachgeholt werden können, sodass ein nachhaltiges Wegknicken der Weltkonjunktur vorerst nur ein Risiko sei: „Die Panne zeigt jedenfalls einmal mehr die Abhängigkeit von Computersystemen, die mit Blick auf den Einsatz von KI sicherlich nicht kleiner werden wird“, fügte der Ökonom hinzu.
Der Berliner Flughafen stellte den Flugbetrieb zeitweise ein, auch an zahlreichen anderen Airports im In- und Ausland fielen Verbindungen aus oder waren verspätet. An den Finanzmärkten waren die Auswirkungen ebenfalls zu spüren, im Handel gebe es deutliche Einschränkungen, sagte ein Banker. Gegen Mittag liefen einige betroffene Systeme wieder normal.