Eine Ära endet für die Kaffeekultur in Triest. Roberto Hausbrandt, Enkel von Hermann Hausbrandt, dem Gründer des gleichnamigen Triester Kaffeerösters, der Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer internationalen Kaffeemarke avancierte, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Triest verliert somit den letzten Erben der Familie, die die bekannte Kaffeerösterei ins Leben gerufen hatte, berichtete die Tageszeitung „Il Piccolo“ am Donnerstag.

Großvater stammt aus Graz

Robertos Großvater Hermann, ein aus Graz stammender ehemaliger Kommandant der österreichischen Handelsmarine, hatte 1892 das Unternehmen „H. Hausbrandt“ in Triest gegründet. Hausbrandt wurde damals zum ersten Unternehmen, das den gerösteten Kaffee in versiegelten Metallbehältern verpackte und so auf den Markt brachte. 1907 war die Firma bereits zur Kaffee-Großrösterei und Teehandelsfirma aufgestiegen.

Roberto Hausbrandt erbte das Familienunternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg, verließ es jedoch 1977 aufgrund familiärer Spannungen. Kurze Zeit später wechselte das Unternehmen den Besitzer und wurde an einen anderen großen Kaffeeunternehmer, Martino Zanetti aus Venetien, verkauft. Doch Roberto Hausbrandt blieb dem Kaffeesektor treu: 1981 gründete er eine neue Marke, Caffè Adler. Das Unternehmen ist heute noch aktiv, und Roberto Hausbrandt stand bis 2000 an dessen Spitze.

Geschichte eng mit Kaffee verbunden

Die Geschichte Triests ist eng mit jener der Kaffeekultur verbunden. 1748 wurde das erste Café in der damaligen habsburgischen Hafenstadt eröffnet, viele weitere folgten zwischen dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. In ihrer Einrichtung, Architektur und Atmosphäre erinnern sie an Moden und Stile der verschiedenen historischen Epochen. Die Triester Cafés wurden zum Treffpunkt für Künstler, Philosophen, Politiker und Intellektuelle.