Man kann es so sehen: Zur Jahresmitte ist die Teuerung in Österreich auf den niedrigsten Wert seit Juli 2021, also fast drei Jahren, zurückgegangen. Man kann es aber auch so sehen: Noch immer steigen die Preise in Österreich von Jahr zu Jahr stark an – und jedenfalls stärker als in den meisten anderen EU-Ländern.
Im Juni jedenfalls lag die Inflation im Land bei 3,0 Prozent, wie die Statistik Austria am Mittwoch mitteilt. Ein Wert, der auch schon in der Schnellschätzung zu finden war, die vor zwei Wochen veröffentlicht wurde. Im Mai machte die – revidierte – Inflation in Österreich noch 3,3 Prozent aus.
Mieten um 7,2 Prozent teurer
Der Anstieg der Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +6,9 Prozent) beeinflusste die Inflationsrate mit +0,90 Prozentpunkten und war damit laut Statistik Austria „der bedeutendste Treiber der Inflation im Jahresvergleich“. Aber: Die Teuerung fiel hier weniger stark aus als im Mai.
Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie erhöhten sich durchschnittlich um 2,5 Prozent und damit etwa gleich stark wie im Mai. Auch die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen mit +7,2 Prozent (Einfluss auf die Inflationsrate: +0,39 Prozentpunkte) annähernd gleich an wie im Vormonat.
Strom und Heizöl als Ausreißer
Prinzipiell deutlich nach unten geht‘s weiterhin bei den Energiepreisen. So verbilligte sich Haushaltsenergie in Österreich im Juni grosso modo um 5,3 Prozent. Gas kostete um 16,5 Prozent weniger, Fernwärme um 16,6 Prozent, feste Brennstoffe um 13,8 Prozent. Strom allerdings verteuerte sich hingegen nach wie vor überdurchschnittlich – im Juni um 5,1 Prozent. Auch Heizöl kostete 6,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Längst abgeschwächt hat sich die Teuerung indes bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken. Die Preise stiegen in diesem Segment im Juni um durchschnittlich 1,7 Prozent.