Trotz des Starts mit technischen Problemen gab es gleich am ersten Tag österreichweit 7000 Anträge für den Handwerksbonus. 437 Antragsteller kamen aus Kärnten. Die Gesamtsumme dieser beantragten Förderungen beträgt laut Wirtschaftsministerium rund 6,56 Millionen Euro. Daraus ergebe sich eine durchschnittliche Fördersumme von rund 936 Euro pro Antrag. Die ersten Zusagen seien bereits getätigt worden.
„Das verdeutlicht die große Nachfrage nach dem Handwerkerbonus. Genau diese Nachfrage nach Handwerksleistungen wollten wir durch die Maßnahme stärken“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, der vom „richtigen Impuls zur richtigen Zeit“ spricht. Der Linzer Ökonom Friedrich Schneider sieht noch einen weiteren Effekt: Durch die schlechte Konjunkturlage stieg der Anreiz für Pfusch. Wie er im Ö1-Radio erklärte, würden durch die Rechnung als Voraussetzung für die Bonusnutzung wohl viele Schwarzarbeit umgehen. Der Wirtschaftsforscher rechnet mit einer Pfusch-Reduzierung von insgesamt 700 bis 900 Millionen Euro. Über ein ganzes Jahr hinweg könne der Förderung „eine beträchtliche Wirkung“ haben.
Trotzdem Pfusch-Rekord?
Aktuelle Schätzungen prognostizieren jedoch ein Ansteigen des Schwarzarbeitsvolumens auf 34,5 Milliarden Euro für das laufende Jahr. Das wäre ein Anstieg um 1,25 Milliarden Euro oder 3,8 Prozent gegenüber 2023. Im europäischen Vergleich befinde man sich Österreich damit aber immer noch im unteren Drittel. Der regionale Unterschied: In westlichen Bundesländern werde tendenziell weniger „gepfuscht“ als im Osten des Landes.