Wohl kein Elektro- und Elektronikhändler hat sich während seiner Laufbahn so häufig neu erfunden wie Hannes Majdic. Seine Internetplattform „Electronic4you“ gehört heute zu den größten Online-Anbietern des Landes, österreichweit baute er Abholshops auf. Amazon ist sein ein Mitbewerber – und künftig auch Partner. Majdic kündigt an, „Electronic4you“ noch in diesem Jahr an den „Amazon Marketplace“ anbinden zu wollen.
Noch gelte es technische Hürden zu überwinden, das Warenwirtschaftssystem müsse mit Amazon „kommunizieren“; außerdem ist eine Auswahl aus den über 15.000 Artikeln zu treffen. Warum er diesen Schritt unternimmt? „Der Markt schreit danach, außerdem ist es eine Möglichkeit, zu expandieren.“ Daher arbeite man künftig auch mit dem Online-Marktplatz „Kaufland“ zusammen. Man sei bei Waren, Service, Preisen, Verfügbarkeit und Schnelligkeit „absolut konkurrenzfähig, wir haben vor Amazon keine Angst.“ Der Verkauf über Marktplätze habe (s)einen Preis, je nach Produktgruppe sind verschiedene Prozentsätze an Provisionen fällig. Man sei aber „zum Wachstum verpflichtet“, so Majdic, der damit eine „große Erwartungshaltung“ verknüpft.
Wie vergleichsweise unkompliziert heute die Eroberung neuer Märkte sein kann, zeigt Majdic in Kroatien, wo künstliche Intelligenz die Aufgabe, alle Artikelbeschreibungen ins Kroatische zu übersetzen, übernommen hat. Seit Mai ist „Electronic4you“ in Kroatien aktiv und Majdic erfreut sich tausender verkaufter Produkte.
Weil sich das Kaufverhalten geändert habe, plant Majdic parallel zu den Expansionsschritten die Schließung eines Abholshops in Villach, wo der Platz zu eng wurde; ebenfalls im September soll die Werkstätte in Klagenfurt schließen. Sieben Abholshops österreichweit bleiben.