Die über Kärnten rollende Pleitewelle erfasst bekanntlich in besonderem Maße Unternehmen der Baubranche. Am Dienstag auch eine landesweit bekannte Baufirma. Die angehäuften Schulden betragen 1,07 Millionen Euro, die Aktiva lediglich 560.000 Euro: Für die Bau Sztriberny GbmH & Co KG aus Schiefling führte die Überschuldung von mehr als 500.000 Euro in die Zahlungsunfähigkeit.
Nun wurde am Landesgericht Klagenfurt über das 1922 gegründete Unternehmen ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Bauunternehmen war bereits einmal - 2020 - in die Insolvenz geschlittert. Von der erneuten Pleite sind 13 Dienstnehmer und 35 Gläubiger betroffen. Sztriberny hatte sich auf die Errichtung von schlüsselfertigen Einfamilienhäusern spezialisiert. Wie der KSV1870 berichtet, soll das Sanierungsplanerfordernis aus der Betriebsfortführung aufgebracht werden.
Wirtschaftlich bis 2022
Laut dem insolventen Unternehmen konnte man die Geschäfte bis 2022 wirtschaftlich führen. Ab dem Jahr 2023 sei es jedoch zu einem massiven Einbruch im Privatkundenbereich gekommen. Der Hauptgeschäftszweig, zuvor erwähnte Errichtung von schlüsselfertigen Einfamilienhäusern, sei so gut wie gänzlich weggebrochen. Die Schuldnerin habe laut eigenem Bekunden „unverzüglich versucht, gegenzusteuern“. Der Mitarbeiterstand wurde von ursprünglich 50 drastisch reduziert, außerdem habe man den Unternehmensgegenstand auf Sanierung und Umbauten von Gebäuden ausgerichtet. Das sei zwar erfolgreich gewesen, jedoch nur „zeitverzögert“. Man sei daher nicht mehr in der Lage gewesen, die neuerliche Insolvenz zu verhindern.
Das Kärntner Traditionsunternehmen schlitterte wie eingangs berichtet, bereits 2020 in die Insolvenz, damals betrug die Überschuldung fast 1,3 Millionen Euro, knapp 50 Mitarbeiter und knapp 100 Gläubiger waren betroffen.