Österreichs Handelsbilanz für 2023 fällt durchaus erfreulich aus. Die Importe sanken um 6,3 Prozent, die Exporte wuchsen indes um 3,0 Prozent an. Damit verringerte sich das Handelsbilanzdefizit auf knapp 1,1 Milliarden Euro.
In der Steiermark liest sich die aktuelle Export-Statistik nicht ganz so rosig. Im Gegensatz zu 2022 sanken die Warenausfuhren um 1,2 Prozent auf 28,7 Milliarden Euro. Weil 2022 aber ein Allzeitrekord erzielt wurde, gilt auch das steirische Ergebnis noch immer als sehr solide. Deutschland ist weiterhin einsamer Spitzenreiter der steirischen Exportmärkte. Mit 7,9 Milliarden Euro ging mehr als ein Viertel der heimischen Exporte nach Deutschland. Auf Platz zwei folgen die USA mit 3,1 Milliarden Euro, an der dritten Stelle liegt Italien mit 1,8 Milliarden Euro. Auch China (1,4 Milliarden Euro) und Großbritannien (1,2 Milliarden Euro) überspringen die Milliarden-Marke. Damit waren die fünf wichtigsten Märkte für 53,7 Prozent der steirischen Warenexporte verantwortlich.
Wichtigste Warengruppe ist weiterhin der Bereich „Fahrzeuge bzw. Fahrzeugteile“. Mit 6,9 Milliarden Euro stellt sie im Jahr 2023 insgesamt 24,1 Prozent aller Warenexporte.
Papier- und Holzindustrie unter Druck
Die Warenaußenhandelsbilanz 2023 zeige ein „zweigeteiltes Bild“, heißt es von Kurt Maier, Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark. So gäbe es „vereinzelt erfreuliche Zuwächse“, aber auch „deutliche Rückgänge, die vor allem energieintensive Branchen betreffen“. Es seien, so Maier, vor allem „Erzeugnisse der energieintensiven Papier-, Holz-, Stahlindustrie wie auch der chemischen Industrie, die weniger abgesetzt werden konnten“.
„Wir sehen uns auf den globalen Märkten nach wie vor mit einer äußerst angespannten Situation konfrontiert. Angesichts dessen darf die vorliegende Statistik als durchaus solide bewerten werden“, heißt es von Manfred Kainz, Obmann des Landesgremiums Außenhandel in der Wirtschaftskammer Steiermark.
„Nur wenn unsere Betriebe wettbewerbsfähig sind, können sich die Exporte wieder positiv entwickeln“, mahnt Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl indes wirtschaftspolitische Weichenstellungen seitens des Bundes und der EU ein. Um das zu erreichen, müsse man am Standort „vor allem den Kostendruck bei Energie und Arbeit in den Griff bekommen“, ergänzt Wirtschaftskammer-Präsident