Rund 10.700 Baubewilligungen für neue Wohnungen hat die Statistik Austria für das erste Quartal in Österreich registriert. Das sind nicht nur um 1300 weniger als zu Beginn des Vorjahres – das entspricht auch dem „niedrigsten Ergebnis für ein erstes Quartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2010“, wie mitgeteilt wird. Die anhaltend schwache Konjunktur im Hochbau setzt auch den Gewerbe- und Handwerksbetrieben zu. Trotz erster zarter Lichtblicke bleibt die Situation herausfordernd.

Für Kärnten zeigt die aktuelle Konjunkturbeobachtung der „KMU Forschung“ ebenfalls ein trübes Bild, aber: „Die Zahlen sind besser als im Vorquartal und das ist sehr erfreulich für unsere Handwerksbetriebe“, kommentiert Peter Storfer, der als Spartenobmann die rund 20.000 Kärntner Gewerbe- und Handwerksbetriebe vertritt. Die niedrige Auftragslage gebe allerdings Anlass zur Sorge.

Geteiltes Bild

Im österreichweiten Vergleich liegt Kärnten bei den Auftragseingängen hinter Oberösterreich an vorletzter Stelle, bei den Auftragsbeständen der Investitionsgüterbranchen ist Kärnten sehr gut positioniert und liegt an zweiter Stelle (-0,3 Prozent). Trotz der Verbesserung bei der Fähigkeit zur sofortigen Auftragsverfügbarkeit bleibt die Stimmung insgesamt pessimistisch. Keine Branche konnte im zweiten Quartal einen positiven Saldo erzielen. Die Erwartungen für das restliche Jahr 2024 bleiben ebenfalls mehrheitlich negativ, was sich im Ausblick des Stimmungsbarometers widerspiegelt.

Peter Storfer, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk
Peter Storfer, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk © WKK/PSB

Impulse durch Handwerkerbonus?

Als wichtiger Impuls zur Konjunkturbelebung für die baunahen Handwerks- und Gewerbebetriebe wird der Handwerkerbonus gesehen. Ab 15. Juli beginnt unter handwerkerbonus.gv.at die Antragsphase. Ab diesem Zeitpunkt können Anträge für Handwerkerarbeiten eingereicht werden, die seit dem 1. März durchgeführt wurden. Die Förderhöhe liegt bei mindestens 50 und maximal 2000 Euro pro Haushalt und Jahr und gilt für den privaten Wohnbereich (z.B. Ausmalen, Kücheneinbau, Fliesenlegen usw.). Storfer: „Damit wird die regionale Wertschöpfung gezielt angekurbelt, was vor allem den vielen KMU in den Regionen hilft, und Beschäftigung sichert.“ Zugleich werde Schwarzarbeit eingebremst und Sanierungen attraktiver gemacht.

Was die Umfrage im Vergleich zum Vorquartal, wo man einen realen Umsatzrückgang von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen musste, noch zeigt: Der Anteil der Betriebe mit schlechter Geschäftslage ist um 5 Prozentpunkte auf 27 Prozent gestiegen, der Anteil jener mit einer guten Geschäftslage aber noch stärker (von 12 % auf 24 %).