China baut laut einer Studie fast doppelt so viele Kapazitäten im Bereich der Wind- und Solarenergie auf wie alle anderen Länder zusammen. Im kommunistischen Staat befinden sich derzeit Anlagen mit einer Gesamtleistung von 339 Gigawatt Kapazität in Bau, teilte die Nichtregierungsorganisation Global Energy Monitor (GEM) am Donnerstag mit. 159 Gigawatt entfallen demnach auf die Windkraft und 180 Gigawatt auf die Solarenergie.
Dies entspreche 64 Prozent der weltweit im Bau befindlichen Solar- und Windenergiekapazitäten, hieß es in der Studie weiter. Hinter China folgen demnach mit weitem Abstand die USA (40 Gigawatt), Brasilien (13 Gigawatt), Großbritannien (10 Gigawatt) und Spanien (9 Gigawatt).
Der Weg des größten Klimasünders
China hat den Angaben zufolge für ein Drittel der bisher angekündigten neuen Wind- und Solaranlagen den ersten Spatenstich gesetzt, während weltweit im Durchschnitt nur sieben Prozent der geplanten Baumaßnahmen angelaufen seien.
China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und der größte Emittent von klimaschädlichen Treibhausgasen. Die Volksrepublik hat angekündigt, von 2030 an ihren CO₂-Ausstoß zu reduzieren und bis 2060 klimaneutral zu sein.
Derzeit setzt das Land weiterhin im großen Maß auf Kohlekraftwerke, um die steigende Stromnachfrage zu decken. Laut der GEM-Studie wird die kombinierte Wind- und Solarenergiekapazität in China in diesem Jahr jedoch die Stromerzeugung durch Kohle übertreffen.