Längst hat sich die Grazer Gründungsgarage als Fixstern am steirischen Start-up-Himmel etabliert. Vor allem für Gründungsinteressierte aus dem akademischen Umfeld dient sie oftmals als Anlaufstelle, um die eigene Geschäftsidee erstmals auf die externe Probe zu stellen. Jedes Semester werden bis zu zehn Teams bei „den ersten Schritten zur Umsetzung ihrer unternehmerischen Projekte unterstützt“, wie es von den Organisatoren heißt. Neben dem Team des Vereins Gründungsgarage treten als Träger auch das Zentrum für Entrepreneurship der Uni Graz und das Institut für Unternehmensführung und Organisation der TU Graz auf.
Seit dem Start 2013 wurden mittlerweile 186 Teams in der Gründungsgarage begleitet, aus denen über 60 Unternehmen erfolgreich gegründet wurden oder sich aktuell in der Gründung befinden. Darunter heute gut bekannte steirische Start-ups wie Reeloq, DigniSens, Kraken Innovations, Probando, Drone Rescue Systems, Teamazing oder Arivo.
Das Finale der 22. Auflage
Jetzt ging die mittlerweile 22. Auflage der Garage ins Finale. Matthias Ruhri, einer der führenden Garagen-Köpfe und Co-Gründer des Start-ups Probando, rechnet wieder damit, dass zumindest ein Drittel der inkubierten Ideen bald in ein tatsächliches Jungunternehmen gegossen werden. „Ich traue einigen zu, binnen kürzester Zeit zu gründen und in Folge auch erfolgreich zu sein“, sagt Ruhri zur Kleinen Zeitung.
Welche der Geschäftsideen aus der aktuellen Gründungsgarage als besonders zukunftsträchtig bewertet wurden? Nun, den „Rising Star Award“ sicherte sich beim Finale das Team von Equidamus. Zu überzeugen wussten Anna Häfele und Raphael Ofner mit der Überlegung, der Pferdebranche ein digitales Antlitz zu verleihen. Auf einer Online-Plattform sollen Dienstleistungen der Branche gebündelt, gebucht und direkt bezahlt werden können.
Ausgezeichnet, und zwar mit dem „Innovation Award“, wurden auch Matthias Pryszlak und Felix Schuttnig für ihre Idee ComforTable. Das Start-up tüftelt an einem Tisch, der Getränke einerseits kühlen und sie andererseits automatisch zustellen kann.
Mit dem „Spirit of the Batch-Awar“ wurde wiederum das Team von Revu bedacht. Auch Maximilian Steger und Johannes Forstner setzen dabei auf ein Verschmelzen von traditionellem Handwerk und modernster Hochtechnologie. Entwickelt wird ein hölzerner Bilderrahmen mit integriertem NFC-Chip. Dadurch reicht es, sich mit dem Smartphone anzunähern, um eine digitale Galerie zu starten. Die Plattform erlaubt es wiederum Nutzerinnen und Nutzern, Fotos und Videos zu speichern und auf direktem Wege mit anderen zu teilen.
„Die Ideen waren diesmal noch diverser als bei den letzten Auflagen“, subsumiert Matthias Ruhri das vergangene Semester. Eine digitale Facette freilich findet sich bei nahezu jeder „jungen“ Geschäftsidee. Egal ob es sich um eine Plattform handelt, die Drohnendienstleistern das Wechseln von Sensoren und Aktoren erleichtern soll (EFEUS), ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes Hilfssystem für Menschen mit kognitiven, motorischen und visuellen Einschränkungen (Das AI) oder ein Netzwerk, das auf unterhaltsame und heruntergebrochene Weise das Rechtssystem umfassend näherbringen soll (ResJudicata).
Nächste Auflage ante portas
Wer sich übrigens selbst in der 23. Auflage der Gründungsgarage wiederfinden will, kann sich bis 13. Oktober via Gründungsgarage-Homepage bewerben. Teilnehmen können Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen aller Universitäten und Fachhochschulen.