Der traditionsreiche Hollywood-Konzern Paramount bekommt einen neuen Eigentümer. In monatelangen Verhandlungen setzte sich schließlich Filmproduzent David Ellison durch. Er und seine Partner nehmen für die Übernahme mehr als 8 Mrd. Dollar (7,4 Mrd. Euro) in die Hand.

Paramount steht für die großen Klassiker der Kinogeschichte (“Der Pate“, „Chinatown“), Skydance für die Blockbuster der Gegenwart (“Top Gun: Maverick“, „Mission Impossible – Dead Reckoning“). Zu Paramount gehören neben dem Streamingportal Paramount+ auch die Sender MTV, Nickelodeon, Comedy Central. Aber seit Ende 2019 hat Paramount rund 17 Milliarden Dollar an Wert eingebüßt.

Durch die Aktienstruktur von Paramount war es auf den ersten Blick einfach, die Kontrolle über den Konzern zu bekommen. Mehr als drei Viertel der Aktien mit Stimmrechten gehörten der bisherigen Eignerin Shari Redstone. Damit hätte es theoretisch gereicht, nur ihren Anteil zu übernehmen. Doch dann hätten Klagen der vielen Inhaber stimmrechtsloser Aktien gedroht, wenn sie sich benachteiligt gefühlt hätten.

Der Milliarden-Deal

Laut dem von Paramount bekanntgegebenen Deal bekommt Redstone 2,4 Mrd. Dollar für ihre Aktien. Zugleich wird Paramount mit Ellisons Produktionsfirma Skydance Media fusionieren.

Außerdem werden Ellison, seine Familie und beteiligte Investoren weitere 4,5 Mrd. Dollar aufbringen, um Inhabern stimmrechtsloser Aktien ihre Anteile abzukaufen. Schließlich zahlen sie noch 1,5 Mrd. Dollar, um Schulden von Paramount abzubauen.

Der 41-jährige Ellison wird nach Abschluss des Deals neuer Paramount-Chef. Sein Vater ist Larry Ellison, der milliardenschwere Gründer des Software-Konzerns Oracle.

Schwer verschuldet

Seit einigen Jahren kämpft Paramount jedoch mit Problemen. Der amerikanische TV-Sender CBS, lange ein verlässlicher Geldbringer, ist vom allgemeinen Rückgang der Ausgaben für Fernsehwerbung und dem Abgang von Kabel-Kunden betroffen. Und der Streamingdienst Paramount+ sorgte für hohe Anlaufverluste, liegt aber bei den Nutzerzahlen weit hinter dem Branchenführer Netflix zurück.

Als Folge sitzt Paramount auf einem Schuldenberg von 14 Milliarden Dollar.