Die deutschen Exporte sind so stark gesunken wie seit Dezember nicht mehr. Die Ausfuhren schrumpften im Mai um 3,6 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 131,6 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 1,9 Prozent gerechnet. Im April waren die Exporte noch um 1,7 Prozent gestiegen.

Die Importe fielen im Mai um 6,6 Prozent auf 106,7 Mrd. Euro. Hier waren Beobachter von minus 1,0 Prozent ausgegangen. Der Saldo der Handelsbilanz stieg auf 24,9 Mrd. Euro.

Die deutsche Exportindustrie geht ohne Schwung in die zweite Jahreshälfte, wie jüngst eine Umfrage des Ifo-Instituts zeigte. Demnach sanken die Exporterwartungen im Juni gegenüber dem Mai von plus 0,2 Punkten auf minus 1,0 Punkte.
„Gegenwärtig zeichnet sich keine klare Richtung ab“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, kürzlich dazu. „Die Exportwirtschaft hat noch viel Luft nach oben.“

Offen bleibt, wie stark Österreich die deutsche Wirtschaftsflaute trifft. Experten befürchten aufgrund der wirtschaftlichen Vernetzungen auch Auswirkungen auf Österreich, wenn Deutschland weiter an Schwung verliert.