„Wir können nicht ewig lange Kunden in überzahlte Einspeisetarife hereinlassen“, argumentiert Kelag-Vertriebsleiter Alexander Jordan die Preisanpassung. Mit 2. Juli wurde der Einspeisetarif „Sonnenplus“ drastisch gesenkt: Gab es mit dem gestaffelten Modell für die ersten 500 Kilowattstunden Sonnenstrom noch 24 Cent netto, sind es nun nur mehr 11 Cent. Mit sechs Cent (bis 1000 kWh) beziehungsweise vier Cent darüber hinaus ist die Vergütung für Neukunden noch deutlich geringer.

Die Kelag verweist auf die Preise, die aktuell von der OeMAG, der Abwicklungsstelle für Ökostrom, gezahlt werden: Im Juni gab es wie schon seit April nur mehr 4,65 Cent/kWh. „Alle Energieversorger haben ihre Preise angepasst. Für Bestandskunden ändert sich über den Sommer, wo ja die höchsten Überschussmengen zusammenkommen, nichts“, betont Jordan. Man könne aber auch hier nicht ewig überzahlen. Bestandskunden bekommen weiterhin 18 Cent (501 bis 1000 kWh) und zwölf Cent (bis 5000 kWh). Ab 5001 kWh sind es sechs Cent je kWh.

Kelag-Vertriebsleiter Alexander Jordan
Kelag-Vertriebsleiter Alexander Jordan © Kelag/Daniel Waschnig

50.000 Kunden noch im teureren Vertrag

Vom Stromversorger heißt es, dass durch die in Restösterreich niedrigeren Einspeisetarife viele Stromkunden sich auf die Suche nach lukrativeren Angeboten machten. Weniger umsteigefreudig scheint eine große Zahl an Bestandskunden zu sein, die noch immer den teureren Strompreis bezahlen: „50.000 Kunden sind noch nicht auf die günstigeren Konditionen umgestiegen, die seit April gelten“, so Jordan. Daher werde weiterhin informiert, dass man für den Umstieg selbst aktiv werden muss.