Die Extremsituation, in der sich mit Pandemieausbruch und Lockdowns weite Bereiche der Wirtschaft plötzlich wiedergefunden haben, wirkt zumindest in Teilen bis heute nach. Die fast 50 Milliarden Euro umfassenden Hilfsprogramme sorgte von Beginn an für intensive Debatten. Den einen ging es nicht schnell genug, war es zu bürokratisch, die anderen mahnten trotz aller Begleitumstände mehr Sorgfalt und Transparenz ein. Die eigens geschaffene, durchaus umstrittene, Abwicklungsstelle Cofag, ist erst dieser Tage final abgewickelt worden. Kritik gab‘s vom Rechnungshof, sie war auch Gegenstand eines parlamentarischen U-Ausschusses. Nachwehen bleiben.
Nach dem beispiellosen Einbruch der Wirtschaftsleistung ab dem Frühjahr 2020 und dem ebenfalls historischen Verwerfungen am Arbeitsmarkt, die dann über großzügige Kurzarbeitslösungen abgefedert wurden, folgte dann 2022 eine extreme Gegenbewegung. Österreichs Wirtschaftsleistung legte um fünf Prozent zu – mit Nebenwirkungen. Global sorgte die immense Nachfrage für Lieferkettenprobleme, für Materialknappheiten, Personalengpässen vor allem aber für kräftig steigende Preise. Dem Thema der Lieferketten – und der Resilienz – wird seit der Pandemie mehr Augenmerk geschenkt. Wobei mehr angekündigt als umgesetzt wurde.
Rund um den Tourismus war 2020 häufig der Befund zu vernehmen, dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Eine Fehleinschätzung. Die Flugbranche erholte sich viel schneller als erwartet, es werden wieder neue Rekorde verzeichnet.
Nachzieheffekte sind bis heute bei den Insolvenzen zu beobachten, die zuletzt wieder kräftig gestiegen sind. Während der Pandemie wurden Insolvenzanträge von öffentlichen Stellen ausgesetzt. Einen Schub gab es bei der Digitalisierung, auch das „Homeoffice“ hat einen Fixplatz in der Arbeitswelt erlangt, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie damals erwartet.